+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

10.08.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Kleine Anfrage — hib 458/2017

Genderforschung im Fokus

Berlin: (hib/ROL) Die Fraktion Die Linke sieht die Gleichstellungs- und Geschlechterforschung (Gender Studies) an Hochschulen seit geraumer Zeit enormen Angriffen ausgesetzt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Fragen von geschlechterspezifischer Diskriminierung beschäftigten würden angefeindet, schreiben die Abgeordneten in einer Kleinen Anfrage (18/13254). Die Linke führt unter anderem an, dass die AfD im vergangenen Jahr ein Grundsatzprogramm beschlossen habe, in welchem es heiße: „Die Gender-Forschung erfüllt nicht den Anspruch, der an seriöse Forschung gestellt werden muss. Ihre Methoden genügen nicht den Kriterien der Wissenschaft, da ihre Zielsetzung primär politisch motiviert ist.“

Die Linksfraktion unterstreicht, dass die Frauenbewegung in den vergangenen Jahrzehnten einiges erreicht habe. Frauen in Führungspositionen würden nicht mehr als Kuriosität wahrgenommen. Auch im Bereich der Professorinnen- und Professorenschaft steige der Anteil von Frauen zwar sehr langsam, aber dennoch kontinuierlich. Und selbst in der katholischen Kirche fänden ernsthafte Auseinandersetzungen über die Öffnung von Kirchenämtern für Frauen statt. Unternehmen implementierten Diversity-Management-Konzepte und auch konservative Parteien hätten für sich inzwischen Frauenquoten eingeführt. Diese Erfolge gingen nicht zuletzt auf die wissenschaftliche Erforschung der einer Diskriminierung zugrundeliegenden gesellschaftlichen Mechanismen und Machtstrukturen zurück. Die Anfeindungen gegen die Gleichstellungs- und Geschlechterforschung bedrohten somit zugleich die bisher erreichten Fortschritte.

Die Linke will wissen, welche wissenschaftlichen Disziplinen nach den Erkenntnissen der Bundesregierung in besonderem Maße von wissenschaftsfeindlichen Anfeindungen betroffen sind und welche Bedeutung die Bundesregierung der Geschlechter- und Gleichstellungsforschung in der Wissenschaftslandschaft und für die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland beimisst. Auch interessiert die Fraktion, wie hoch der prozentuale Anteil aller Forschungsfördergelder aus den Haushalten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist, der seit 2010 in Projekte und Einrichtungen aus dem Bereich der Gleichstellungs- und Geschlechterforschung floss. Auch fragen die Abgeordneten inwiefern nach Einschätzung der Bundesregierung die politische Forderung nach einer Kürzung beziehungsweise vollständigen Streichung von öffentlichen Geldern für die Geschlechter- und Gleichstellungsforschung der Freiheit der Wissenschaft nach Artikel 5 Absatz 3 GG widerspricht.

Marginalspalte