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21.02.2018 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Ausschuss — hib 85/2018

Arbeit der Technikfolgenabschätzung

Berlin: (hib/ROL) „Das Büro für Technikfolgenabschätzung versucht wissenschaftliche Beratung und Expertentum mit der Politik zusammen zu bringen.“ Das sagte Armin Grunwald, Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag(TAB), bei der Vorstellung der Einrichtung vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochvormittag. Das TAB ist eine selbstständige wissenschaftliche Organisation, die den Deutschen Bundestag und seinen Ausschüssen in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels berät. Auftraggeber ist der Deutsche Bundestag, dabei insbesondere der Ausschuss für Bildung und Forschung.

Der Betrieb wird durch das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) seit 1990 sichergestellt, dessen Leiter Armin Grunwald ist. Hierbei kooperiert das KIT seit September 2013 mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, dem IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung sowie der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Insgesamt verfügt das TAB über ein Budget von 2,6 Millionen Euro.

Der Deutsche Bundestag hatte sich vor knapp 30 Jahren mit dem TAB ein Instrument für die vorausschauende wissenschaftliche Unterstützung geschaffen. „Der Bundestag hat eine gewichtige Rolle in der technischen Gestaltung des Fortschritts und seiner Regulierung, dazu benötigt die Politik unabhängige, wissenschaftliche Expertise“, betonte Grunwald. Das TAB habe eine Orientierungsfunktion, mache aber auch auf interessante Entwicklung in Wissenschaft und Forschung aufmerksam. Dazu habe das TAB-Horizon-Scanning vergeben, das von der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH durchgeführt wird, und von Sonja Kind vorgestellt wurde. Das IZT kümmere sich beim TAB vor allem um Themen der Digitalisierung und bemühe sich um den Dialog mit wichtigen Stakeholdern, so Michaela Evers-Wölk vom IZT.

Grundsätzlich bestünden die Ziele des TAB darin, die Potenziale neuer wissenschaftlich-technischer Entwicklungen zu analysieren und die damit verbundenen Chancen auszuloten und die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Realisierung und Anwendung wissenschaftlich-technischer Entwicklungen zu untersuchen. Ferner sei es Aufgabe des TAB ihre potenziellen Auswirkungen vorausschauend und umfassend zu analysieren, um die Chancen der Techniknutzung ebenso wie Möglichkeiten zur Vermeidung oder Abmilderung ihrer Risiken aufzuzeigen. Auf dieser Grundlage werden Handlungs- und Gestaltungsoptionen für politische Entscheidungsträger entwickelt. Seit 1990 hat das TAB 200 Studien für den Deutschen Bundestag durchgeführt und 45 Bücher und 48 TAB-Briefe veröffentlicht.

Zur Veranschaulichung nannte Grunwald an konkreten Themen den Interessenausgleich bei Infrastrukturprojekten beim Ausbau der Stromtrassen im Jahr 2015. Das TAB habe dabei auch die Rolle gehabt, mit wissenschaftlicher Expertise den Ausgleich zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu erleichtern. Als zweites Beispiel nannte Grunwald die Synthetische Biologie. Sie stelle die Gesellschaft vor ganz andere Voraussetzungen. Die Synthetische Biologie sei die nächste Stufe der Bio-/Gentechnologie: Dazu habe das TAB eine umfassende Darstellung zu Potenzialen und Risiken vorgelegt. Der Fokus habe auf die derzeitige Relevanz und seine Handlungsoptionen - unter anderem bei der Biosicherheitsforschung - gelegen. Es sei dabei weniger um Visionen gelegen.

Aktuell arbeiten die Wissenschaftler an den Themen Gesundheits-Apps, an einem Bericht zu medizinischen Wirkstoffen in Trinkwasser und Gewässern. Ferner plant das TAB ein Fachgespräch zum Genome Editingam Menschen. Außerdem soll es in diesem Jahr noch um Beobachtungstechnologien im Bereich der zivilen Sicherheit sowie zum Strukturwandel in der Pflanzenzüchtung und um Autonome Waffensysteme gehen sowie und um die digitale Medien- und Meinungsbeeinflussung.

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