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25.04.2018 Tourismus — Ausschuss — hib 271/2018

Boomender Deutschland-Tourismus

Berlin: (hib/wid) Die deutsche Fremdenverkehrsbranche hat 2017 zum achten Mal im Folge einen Zuwachs der Zahl ausländischer Urlaubsgäste verzeichnet. Darauf wies die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), Petra Hedorfer, am Mittwoch vor dem Tourismusausschuss hin. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 84 Millionen Übernachtungen ausländischer Besucher gezählt worden, was im Vergleich zu 2016 einer Steigerung um vier Prozent entspreche. Die DZT kümmert sich seit 2012 ausschließlich um die Vermarktung des Reiseziels Deutschland im Ausland. Sie ist in Vereinsform organisiert mit derzeit 71 Mitgliedern, unter ihnen alle 16 Bundesländer sowie die wichtigsten Verbände und Unternehmen der Branche, und verfügt über 32 Auslandsbüros.

Der Zuwachs im Deutschland-Tourismus sei vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden europäischen Konkurrenz zu sehen, sagte Hedorfer. Italien, Frankreich oder Großbritannien hätten als „klassische Urlaubsländer“ eine wesentlich längere Tradition, während Deutschland bis in die jüngere Vergangenheit vor allem als Destination für Messe- und Geschäftsreisen gegolten habe. Dies habe sich freilich mittlerweile deutlich geändert. Derzeit wachse weltweit das Interesse an Deutschland als Ferienziel, und das Potential sei nach wie vor nicht restlos ausgeschöpft. Hedorfer verwies auf eine fünf Jahre alte Marktanalyse, aus der hervorgehe, dass sich die Zahl der Übernachtungen ausländischer Urlauber noch um weitere 50 Millionen und mehr steigern lasse.

Bisher kommen 75 Prozent der Besucher aus europäischen Nachbarländern, doch habe die DZT die Märkte in Übersee ebenfalls fest im Blick, sagte Hedorfer. Sie nannte Indien, China, Südostasien und Südamerika als Herkunftsregionen mit künftig erheblichem Wachstumspotential. Eine Herausforderung sei der rasante digitale Strukturwandel auf den Reisemärkten. Buchungsportale und Internetplattformen hätten herkömmliche Formen der Reisevermittlung weitgehend verdrängt. Unter den ausländischen Deutschlandtouristen insgesamt hätten 88 Prozent, unter den Besuchern aus europäischen Nachbarländern 84 Prozent ihren Aufenthalt online gebucht.

Für die DZT ergibt sich nach Hedorfers Worten daraus die Notwendigkeit, in eine attraktivere und „emotionalere“ Gestaltung ihre Internet-Auftritte zu investieren und dabei auch den technischen Wandel im Auge zu behalten. So würden bereits in zwei Jahren, wie einer jüngsten Studie zufolge zu erwarten sei, 50 Prozent aller Buchungen mit Hilfe von Sprachassistenten abgewickelt; die Rolle von Computern und Mobilfunk werde sich dadurch ändern. Den zusätzlichen Investitionsbedarf bezifferte Hedorfer auf drei Millionen Euro jährlich.

Die Einnahmen der DZT beliefen sich 2017 auf 41,2 Millionen Euro. Davon stammten 30,5 Millionen aus Zuwendungen des Wirtschaftsministeriums, weitere 10,7 Millionen aus anderen Quellen, darunter eigene Geschäftsaktivitäten und Beiträge der Mitglieder. Gemessen an den rund 40 Milliarden Euro, die ausländische Besucher im vergangenen Jahr in Deutschland ausgegeben haben, seien die öffentlichen Mittel für die DZT freilich sinnvoll angelegtes Geld.

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