Seehofer steht zu Spitzensportreform
Berlin: (hib/HAU) Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat am Mittwoch vor dem Sportausschuss ein Bekenntnis zur laufenden Reform der Spitzensportförderung abgegeben. Er stehe hinter dem Reformkonzept, sagte Seehofer und erntete dafür Zuspruch von den Ausschussmitgliedern. Der Minister betonte, die Reform müsse vernünftig und sachgerecht erfolgen und finanziell gut ausgestattet sein. Die derzeit im Haushalt bereitgestellten Mittel seien jedoch nicht ausreichend, um die benötigten Reformschritte gehen zu können.
Zum Thema Olympiastützpunkte und Bundesstützpunkte sagte Seehofer, diese Stützpunkte könnten einen Beitrag zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse leisten. Seiner Ansicht nach dürfe man sich „nicht zu stark verkämpfen“, wenn es um die Frage gehe, ob es nun ein oder zwei Stützpunkte mehr oder weniger geben soll.
Was das Verhältnis zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) angeht, so sagte der Minister, bei rein sportfachlichen Fragen sei es richtig, auf jene zu hören, „die in diesem Bereich unterwegs sind und ein großes Fachwissen haben“. Über die künftige Ausgestaltung der Athletenvertretung, so kündigte Seehofer an, werde er sowohl mit dem DOSB als auch mit den Athleten Gespräche führen. Eingehend auf das Petitum aller Fraktionen für eine unabhängige Athletenvertretung sagte Seehofer, er wolle keine Lösung im Konflikt mit dem DOSB. Dieser müsse in die Entscheidung miteingebunden werden und damit leben können. Es dürften nicht zwei völlig unabhängige Pole gebildet werden, die dann ständig aneinander prallten. Ziel sei die Gestaltung einer unabhängigen aber lebendigen Partnerschaft.
Den Anti-Doping Kampf bezeichnete der Innenminister vor den Abgeordneten als einen ständigen Prozess. Insofern sei es auch richtig, die dahingehende Gesetzgebung fortlaufend zu evaluieren. Ein Resignieren im Anti-Doping Kampf dürfe es nicht geben, betonte Seehofer.
Weiter sagte der Minister, er strebe eine Gleichstellung des olympischen und des paralympischen Sports an. Gerade letzterer müsse massiv unterstützt werden. Mit Blick auf künftige Olympiabewerbungen sagte Seehofer, er sei froh, dass der DOSB Bewerbungen wieder in seine Strategieziele aufgenommen habe. In Bayern habe er als Ministerpräsident miterleben müssen, wie die Bewerbung durch Volksentscheide abgelehnt wurde, sagte er. Hintergrund dessen seien Ansichten gewesen, wonach Olympia zu wenig auf Sport und zu viel auf Kommerz ausgerichtet sei und es bei Verbänden und Funktionären nicht korrekt zuginge. Die beste Antwort darauf sei Korrektheit, Sauberkeit und Transparenz. „Dann wird auch die Unterstützung der Bevölkerung wieder da sein“, zeigte sich Seehofer zuversichtlich.
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