Regierung sieht Engpass bei Lkw-Fahrern
Berlin: (hib/HAU) Trotz des erkennbaren Engpasses an Berufskraftfahrern erwägt die Bundesregierung derzeit kein Programm zur verstärkten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte im Logistiksektor. Das geht aus der Antwort (19/3536) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/3325) hervor. Mit dem anhaltend positiven Konjunkturverlauf gehe eine hohe Gesamtnachfrage nach Arbeitskräften sowie eine weiter steigende Verkehrsnachfrage einher, heißt es in der Antwort. Dies führe zu einer Verknappung an Berufskraftfahrern in Deutschland. Der sich daraus ergebende Engpass habe bereits zu unterschiedlichen Anpassungsreaktionen geführt, beispielsweise zu Lohnerhöhungen und steigenden Anteilen ausländischer Fahrer und Fahrzeuge.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seien die Umsätze deutscher Unternehmen im Wirtschaftszweig „Güterbeförderung im Straßenverkehr, Umzugstransporte“ im Jahr 2017 dennoch im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 3,9 Prozent angestiegen, heißt es weiter. Dieses Umsatzwachstum liege über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Bundesregierung folge der Einschätzung deutscher Unternehmen, dass deren Umsätze ohne Fachkräftemangel zum Teil höher hätten ausfallen können. Es lägen allerdings keine Erkenntnisse vor, dass sich hieraus Risiken für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ergeben, die über die Risiken aus dem allgemeinen Fachkräftemangel hinausgingen. „Um dem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung Maßnahmen zur Fachkräftesicherung ergriffen und unterstützt Unternehmen, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren“, heißt es in der Vorlage. Im Jahr 2017 seien 28,25 Millionen Euro an Fördergeldern zur Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung und Beschäftigung in Unternehmen des Güterkraftverkehrs mit schweren Nutzfahrzeugen zur Verfügung gestellt worden.