Ökonomische Anreize in der Geburtshilfe
Berlin: (hib/PK) Mit der Kostenabrechnung der Geburtshilfe über Fallpauschalen im Krankenhaus befasst sich die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (19/3974). Mit Einführung der Fallpauschalen (DRG) 2004 sei es zu einer grundlegenden Ökonomisierung auch in der Geburtshilfe gekommen.
Die Einbindung der Geburtshilfe in das Fallpauschalensystem habe Anreize für medizinisch unnötige Eingriffe geschaffen. Dies geschehe in der Geburtsmedizin mittels routinemäßigen Interventionen wie Wehenmitteln, Schmerzbehandlungen, Fruchtblasenöffnungen oder Damm- oder Kaiserschnitten. So sei die durchschnittliche Kaiserschnittrate von 15 Prozent 1999 auf rund 32 Prozent 2016 gestiegen.
Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung nun detaillierte Hinweise zur Entwicklung auf den Geburtsstationen sowie eine allgemeine Einschätzung zur Problematik der Ökonomisierung bekommen.