Digitale Identitäten
Berlin: (hib/STO) „Digitale Identitäten“ thematisiert die FDP-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (19/4321). Wie sie darin schreibt, bilden digitale Identitäten „ die Grundlage zum Handeln im Internet“. Sie ermöglichten „Onlinebanking Konten, Zugang zu sozialen Medien, Einkäufe bei Onlinehändlern, aber auch Dateneinträge bei Bürgerämtern und vielen weiteren Onlinediensten“. Daher sei es üblich, dass Bürger eine Vielzahl solcher Identitäten anhäufen.
„Zur einfacheren Verwaltung dieser digitalen Identitäten bieten US-amerikanische Unternehmen wie Google, Facebook oder LinkedIn auf ihren Plattformen sogenannte Single-Sign-On Systeme an“, führen die Abgeordneten weiter aus. Die bereits gespeicherten Daten der Nutzer wie beispielsweise der Name, das Geschlecht oder das Geburtsdatum würden dafür zentral auf den Servern dieser Unternehmen gespeichert und bei Bedarf an andere Dienste freigegeben. Eine solche zentrale Datenverwaltung schränke die Datensouveränität der Nutzer ein.
Das Konzept der Self-Sovereign-Identity (SSI) ermöglicht laut Fraktion „ein solches Single-Sign-On System zur Verwaltung unterschiedlicher Konten, während Nutzer allerdings stets die vollständige Kontrolle über ihre Daten behalten“. Nutzer könnten so frei entscheiden, welche Daten mit welchem Dienst geteilt werden. „Nachdem eine Behörde die hinterlegten Daten einmal verifiziert, kann so die digitale Identität für behördliche Leistungen wie zur digitalen Signatur der Steuererklärung sowie zum Nutzen privater Dienste wie dem Onlinebanking genutzt werden“, heißt es in der Vorlage weiter.
Wissen möchten die Abgeordneten, welche Rolle die Bundesregierung für den Staat bei der Verwaltung digitaler Identitäten sieht. Auch erkundigen sie sich unter anderem danach, wie die Bundesregierung ihre Rolle als vertrauenswürdiger Verifikationsanbieter für ein System zur Verwaltung digitaler Identitäten einschätzt.