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26.09.2018 Sport — Ausschuss — hib 706/2018

Kritik an Strukturreform des Spitzensports

Berlin: (hib/HAU) Athletenvertreterin Silke Kassner hat sich während der Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch kritisch zum bisherigen Verlauf der Ende 2014 beschlossenen Strukturreform des Spitzensports geäußert. Die Athleten seien enttäuscht, sagte die ehemalige Wildwasserkanutin. Statt der benötigten Planungssicherheit gebe es viel Unruhe unter den Athleten vor dem Hintergrund der geplanten Zentralisierung der Stützpunktstruktur. Zudem seien die Athleten in die Reform nicht ausreichend eingebunden und wüssten beispielsweise nicht, wofür die Verbände das zur Verfügung gestellte Geld einsetzen.

Kassner betonte, ihre Kritik richte sich ausdrücklich nicht an das neu entwickelte Potenzialanalysesystem (PotAS), mit dem im Sinne eines Qualitätsmanagements stärker als bislang die Potenziale von Verbänden und Sportarten analysiert werden und dessen Ergebnisse auch für die künftige Förderung Relevanz haben. Die Athleten hätten PotAS begrüßt, sagte Kassner. Allerdings hätten sie große Probleme damit, sich in das Vorhaben einzubringen. Mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020, sagte die Athletenvertreterin, die Sportler benötigten schnell verbesserte Rahmenbedingungen.

Professor Urs Granacher, Vorsitzender der PotAS-Kommission, betonte, Dank der Potenzialanalyse lägen nun erstmals objektive Daten für alle Disziplinen und Verbände der Wintersportarten vor. Dadurch könnten Stärken und Schwächen identifiziert werden und entsprechende Ableitungen für die Zukunft getroffen werden. Die Ergebnisse von PotAS könnten so die Grundlage für die nachfolgenden Strukturgespräche, die im Bereich der Wintersportarten schon stattgefunden hätten, bilden. Sportpolitische Entscheidungen würden durch PotAS aber nicht getroffen, betonte der Vorsitzende der PotAS-Kommission.

Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), sagte, PotAS habe im Sinne des Qualitätsmanagements funktioniert. Man habe objektive Daten erhalten, die insbesondere für die Bewertung der Strukturen in den Verbänden hilfreich seien. Gleichwohl müsse - bevor die Sommersportarten erfasst werden - geschaut werden, an welchen Stellen nachjustiert werden müsse. Mit den Ergebnissen von PotAS sei der DOSB in die Strukturgespräche mit den Verbänden gegangen und habe deren Handlungsbedarfe deutlich aufzeigen können. Zugleich seien die Ergebnisse „durchaus auch Grundlage der Entscheidung über die Verbandsförderung gewesen“, sagte Schimmelpfennig.

Was die Kritik der Athletenvertreterin Kassner angeht, so betonte der DOSB-Vertreter, bei der gesamten Reform der Spitzensportförderung stünden die Athleten im Mittelpunkt. Er gehe davon aus, dass die Spitzenverbandsvertreter in den Strukturgesprächen die Interessen ihrer Athleten vertreten. In den stattgefundenen sieben Strukturgesprächen seien in zwei Fällen Athletenvertreter beteiligt gewesen, sagte Schimmelpfennig. Grundsätzlich, so seine Einschätzung, seien die Athleten durchaus in den Reformprozess eingebunden.

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