Gutachten zur Kieferorthopädie
Berlin: (hib/PK) Zur kieferorthopädischen Versorgung hat die Bundesregierung ein wissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben, das Ende Oktober vorliegen soll. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen die Grundlage bilden für die Auswertung und Weiterentwicklung der nötigen Behandlungen und Qualitätskontrollen, heißt es in der Antwort (19/4794) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/4311) der Fraktion Die Linke.
Es fehle bisher eine wissenschaftliche Darstellung über die langfristigen Auswirkungen der wichtigsten kieferorthopädischen Behandlungsarten auf die Mundgesundheit und die dazu eingesetzten Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Selbstzahler. Angesichts der hohen Anwendungshäufigkeit und den damit verbundenen beträchtlichen Kosten sei eine wissenschaftliche Absicherung der kieferorthopädischen Maßnahmen von besonderer Bedeutung.
Zur Verbesserung der Transparenz auf dem Gebiet sei eine Mehrkostenregelung geplant. So solle klargestellt werden, dass Versicherte, die Mehrleistungen in Anspruch nehmen, ihren Leistungsanspruch behielten, die Mehrkosten aber selbst tragen müssten. Die von der GKV übernommenen Kosten für kieferorthopädische Behandlungen betrugen den Angaben zufolge 2016 insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro. Die Ausgaben sind in den vergangenen 20 Jahren um 7,9 Prozent gestiegen, im Jahresschnitt um rund 0,4 Prozent.