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21.11.2018 Petitionen — Ausschuss — hib 896/2018

Anerkennung des E-Sports

Berlin: (hib/HAU) Der Petitionsausschuss setzt sich für die Anerkennung des E-Sports als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht ein. In der Sitzung am Mittwochmorgen beschlossen die Abgeordneten mit den Stimmen der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP, Linken und Grünen eine Petition mit der Forderung, Sportwettkämpfe mit Video- und Computerspielen (E-Sport) als Sport anzuerkennen und die Sportförderprogramme von Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll dafür zu öffnen, dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als Material zu überweisen sowie sie den Fraktionen zur Kenntnis zu geben. Die AfD-Fraktion brachte ein eigenes Votum ein, in dem sie sich für die Anerkennung als Sport ausspricht, eine Aufnahme in die besagten Sportförderprogramme aber ablehnt.

Zur Begründung ihres Anliegens verweisen die Petenten darauf, dass es sich beim E-Sport um einen virtuellen Wettkampf handle, bei dem zwei Teams mit der jeweils gleichen Zahl an Spielern gegeneinander antreten. Dabei benötigten die Teams „gut durchdachte Taktiken und Spielzüge sowie antrainierte feinmotorische Fähigkeiten, um sich gegen das konkurrierende Team durchzusetzen“. Solche Wettkämpfe fänden zumeist über das Internet auf offiziellen professionellen Turnieren, aber auch immer mehr in großen Hallen vor Publikum statt, heißt es in der Petition.

E-Sport muss aus Sicht der Petenten als Sportart anerkannt werden, da die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) dafür vorgegebenen Kriterien erfüllt seien. Das Hauptkriterium, die „körperliche und motorische Aktivität“, werde zwar nicht im herkömmlichen Sinne erfüllt. Jedoch gebe es andere motorische Abläufe, die eine körperliche Aktivität darstellten. So müssten die Hände beim Spielen Präzisionsbewegungen erfüllen. Außerdem sei die notwendige Auge-Hand-Koordination mit der des Sportschießens gleichzusetzen.

In der Begründung zu seiner Beschlussempfehlung macht der Petitionsausschuss auf die seit etwa zwei Jahrzehnten geführte kontroverse Debatte zu dem Thema aufmerksam. Dabei würden auch das Verhältnis des E-Sports zum organisierten Sport und die Frage der öffentlichen Förderung diskutiert. Seit November 2017 gebe es den eSport-Bund Deutschland (ESBD), der bundesweit den organisierten E-Sport und seine Sportler in Deutschland repräsentiere. „Der ESBD setzt sich für eine rechtliche, politische und gesellschaftliche Anerkennung von E-Sport als Sportart im deutschen Sportsystem ein“, schreibt der Ausschuss.

Der DOSB, der E-Sport zunächst nicht als Sportart eingestuft hatte, sehe dringenden Klärungsbedarf und habe eine Arbeitsgruppe „AG E-Sport“ gegründet, die E-Sport evaluieren und bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Dezember 2018 Empfehlungen zum Umgang mit E-Sport für Sportverbände und Sportvereine geben soll, heißt es in der Beschlussempfehlung. Darin wird auch auf den Koalitionsvertrag aufmerksam gemacht, in dem CDU/CSU und SPD die Absicht erklären, „E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anzuerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive zu unterstützen“. Vor diesem Hintergrund ist nach Auffassung des Ausschusses die Petition geeignet, „in die weiteren Prüfungen hinsichtlich der Umsetzung des im Koalitionsvertrag formulierten Ziels zur Anerkennung des E-Sports einbezogen zu werden“.

Zu Beginn der Sitzung hat der Petitionsausschuss nach intensiver Debatte mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der AfD-Fraktion und der FDP-Fraktion bei Ablehnung der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, eine der eingegangenen Petitionen zum Thema Global Compact for Migration auf der Petitionsplattform des Deutschen Bundestages zu veröffentlichen.

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