Anschläge mit radioaktivem Material
Berlin: (hib/STO) Die Wahrscheinlichkeit terroristischer Anschläge mit radioaktivem Material in Deutschland gilt als gering. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (19/5778) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/5333) hervor.
Wie die Regierung darin ausführt, ist ein Interesse islamistisch geprägter terroristischer Strukturen an chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN-)Materialien bereits seit Ende der 1990er Jahre feststellbar. Aufgrund der prinzipiell weltweiten Verfügbarkeit von radioaktiven Stoffen, die als Beiladung einer Sprengvorrichtung geeignet sind, erachte das Bundeskriminalamt den Einsatz einer sogenannten schmutzigen Bombe („dirty bomb“) grundsätzlich als realistische Anschlagsoption für terroristische Gruppierungen.
Der Vorlage zufolge liegen jedoch keine Erkenntnisse zu konkreten islamistisch motivierten Anschlagsvorhaben mit radioaktivem Material „oder zur sonstigen missbräuchlichen Verwendung radioaktiver Strahlenquellen durch jihadistische Akteure in Deutschland vor“. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen terroristischen Einsatz auf dem Gebiet der Bundesrepublik werde - auch im Vergleich zu herkömmlichen Tatbegehungsweisen - weiterhin als gering eingeschätzt.