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28.11.2018 Tourismus — Ausschuss — hib 926/2018

Verband will „Tourismus-Mainstreaming“

Berlin: (hib/WID) Unter dem Stichwort „Tourismus-Mainstreaming“ verlangt der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), künftig jedes neue Gesetzesvorhaben auf seine möglichen Folgen für die Belange der Branche „systematisch abzuklopfen“. Vor dem Tourismusausschuss berief sich BTW-Generalsekretär Michael Rabe dafür am Mittwoch auf eine Studie der Unternehmensberatung DIWecon im Auftrag seines Verbandes. In der Untersuchung, die einen „wirtschaftspolitischen Beitrag zur nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung“ beschreibt, geht es um Rolle der Bundespolitik für die weitere Entwicklung des Reiseverkehrs. DIWecon ist eine Tochterfirma des in Berlin ansässigen Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Bei der Vorstellung der Studie wies Projektleiter Anselm Mattes auf das seit zehn Jahren anhaltende stetige Wachstum im Tourismussektor hin. Dieser trage derzeit vier Prozent zur Bruttowertschöpfung bei und beschäftige 6,8 Prozent der Arbeitnehmer. Er sei damit gewichtiger als „deutsche Leitbranchen“ wie Chemie, Autoindustrie oder Maschinenbau. Dabei verzeichne der Übernachtungstourismus ein „deutliches Wachstum“, während der Anteil der Tagesreisen eher zurückgehe. Nach wie vor bilde die inländische Nachfrage den größten Block in der Statistik. Der dynamischste Wachstumstreiber sei indes der Reiseverkehr aus dem Ausland.

Mattes sprach sich dafür aus, den Tourismus als „Gesamtsystem“ zu betrachten. Das sei wegen der kleinteiligen Struktur der Branche, die aus diesem Grunde statistisch schwer abzubilden sei, bisher nicht oder in unzureichendem Maße der Fall. Die Reiseverkehrswirtschaft bestehe aus „sehr vielen einzelnen Branchen“, in denen „alle verschiedenen Produkte“ erst ein „gemeinsames Gesamtprodukt“ ergäben. Für die Politik bedeute dies, dass jeder staatliche Eingriff, der auf einen Teilbereich wirke, sei es im Umwelt- oder Verbraucherschutz, bei steuerlichen oder Fördermaßnahmen, Folgen für das Ganze habe.

„Völlig falsch“ nannte es Mattes, sich auf den Standpunkt zurückzuziehen, dass Tourismus in die Zuständigkeit der Länder falle. Es seien „sehr viele Maßnahmen auf Bundesebene“, wo schließlich der gesamtwirtschaftliche Rahmen gesetzt werde, mit „relevanten“ Auswirkungen auf die Reiseverkehrsbranche denkbar. Dazu bedürfe es im Bund einer besseren Koordinierung. Eines der Hindernisse einer stringenten Tourismuspolitik seien die über zu viele Instanzen „zersplitterten“ Kompetenzen. Tourismus müsse als „Querschnittsaufgabe“ behandelt werden, auch das sei mit dem Begriff „Mainstreaming“ gemeint. Mattes bezeichnete es in diesem Zusammenhang als eine sinnvolle Idee, einen ständigen Ausschuss von Staatssekretären aller mit der Materie befassten Ministerien zu bilden.

Unter den Sorgen und Nöten der Branche nannte Mattes den hohen Investitionsbedarf zum Ausbau der Verkehrs- wie auch der digitalen Infrastruktur. Er mahnte ein „faires Regelwerk für die Digitalisierung“ an, das der Tendenz zur Monopolbildung großer Reiseplattformen im Internet zum Nachteil kleiner und mittlerer Anbieter entgegenwirken solle. Ein „zentraler Punkt“ sei zudem der Fachkräfte- oder eigentlich generell der Arbeitskräftemangel. Einer „steigenden Nachfrage nach touristischen Produkten“ stehe ein „zurückgehendes“ Angebot auf dem Arbeitsmarkt gegenüber. Hier gelte es, alle Reserven unter Schulabgängern, Älteren Flüchtlingen und Migranten auszuschöpfen, auch durch bessere Löhne.

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