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18.12.2018 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antrag — hib 1002/2018

Perspektive für Wissenschaftler schaffen

Berlin: (hib/ROL) Die AfD-Fraktion will den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken und hat dazu einen Antrag (19/6424) vorgelegt. Deutschland stehe mit den anderen EU-Staaten und Europa, mit den USA und Asien in einem harten Wettbewerb um exzellente Wissenschaft und um die besten Wissenschaftler der Welt.

Länder wie Großbritannien, Frankreich und die USA hätten erkannt, dass Bildung, Wissenschaft und Forschung wichtige Standortfaktoren seien und langfristig den Interessen ihrer Länder mehr nutzen als manche anderen Faktoren. Diese Länder würden Wissenschaftler ausbilden und hervorragend qualifizierte Wissenschaftler im Land halten. Deutschland sei, nach den USA und Großbritannien, beim wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem Ausland zwar ein gefragter Studienstandort, dies sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass ein Studium in Deutschland kostenlos ist, schreiben die Abgeordneten.

Die Fraktion führt an, dass in Deutschland 2,8 Millionen junge Menschen studieren. Davon seien 265.484 Ausländer. Die meisten ausländischen Studenten kämen aus China (34.997), Indien (15.308) und Russland (11.295). Im Vergleich zu deutschen Studenten wählten ausländische Studenten an deutschen Universitäten wesentlich häufiger ein MINT-Fach. Der Anteil deutscher Studenten betrage 15 Prozent, bei den ausländischen Studenten seien es hingegen 22 Prozent.

Deutschland bilde hervorragend aus, vermöge es jedoch nicht, das Personal im Land zu halten. Eine Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes aus dem Jahre 2017 zeige, dass das ausländische Wissenschaftspersonal an deutschen Hochschulen lediglich sieben Prozent betrage. Es fehlten jedoch jetzt schon Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter an den Hochschulen. Einstellungen würden fast ausschließlich befristet verlaufen. Eine Anstellung an einer deutschen Hochschule sei für ausländische und inländische Wissenschaftler dadurch wenig attraktiv. Ausländische Professoren dürften nur zwei Jahre im Land bleiben.

Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach werden in Deutschland bis 2026 rund 100.000 Ingenieure fehlen, schreibt die AfD. Hauptgrund sei das im Vergleich zu anderen Ländern wie etwa den USA, Australien und der Schweiz wesentlich geringere Einkommen in Deutschland. Hinzu komme die Befristung des Arbeitsplatzes und die Rahmenbedingungen für die Familien der Wissenschaftler.

Um wissenschaftlichem Nachwuchs in Deutschland eine echte Perspektive zu geben, müssten die Rahmenbedingungen grundlegend verändert werden. Es sollte zum einen, ähnlich wie in Frankreich, China und den USA, über die Einführung von Studiengebühren für zahlungsfähige Ausländer nachgedacht werden. Zum anderen sollten die Rahmenbedingungen für die Anstellung von Wissenschaftlern geändert werden. Für Festanstellungen ohne zeitliche Befristungen mit einem den an Wissenschaftlern gestellten Anforderungen angemessenen Gehalt, würde Deutschland sowohl in- als auch ausländische Wissenschaftler im Land halten, schreiben die Abgeordneten.

Die AfD-Fraktion will die Entwicklung einer in sich geschlossenen Strategie für eine Außenwissenschaftspolitik vorantreiben und umsetzen und fordert die Bundesregierung auf, ein Einwanderungsgesetz vorzulegen, das an nationalen Interessen und Präferenzen ausgerichtet ist. Gemeinsam mit den Bundesländern sollen neue Formate der institutionellen Förderung des Bundes und der Länder entwickelt werden, um so im deutschen Wissenschaftssystem den Hochschulen vergleichbare Positionen wie den außeruniversitären Forschungseinrichtungen einzuräumen. Auch soll dafür Sorge getragen werden, Kooperationen zwischen universitären und außeruniversitären Einrichtungen künftig enger miteinander zu vernetzten und es soll der Aufbau von Infrastrukturzentren zur gemeinsamen Nutzung durch Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vorangetrieben werden. Ferner soll gemeinsam mit den Ländern ein Hochschulpakt vereinbart werden, dessen Laufzeit über mehrere Legislaturperioden angelegt ist und der die Betreuungsrelationen zwischen Lehrenden und Studierenden besser berücksichtigt.

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