Mit „VIP+“ Innovationspotenziale nutzen
Berlin: (hib/ROL) Die Innovationspotenziale wissenschaftlicher Forschung in Deutschland sollen besser genutzt werden. Dazu leisten die abgeschlossene Pilotmaßnahme „Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP“ wie auch die laufende Maßnahme „Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP+“ einen wichtigen Beitrag, betont die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/6569) auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/6111).
Mit „VIP“ und „VIP+“ sollen die Wege von der Forschung in den Markt kürzer und schneller werden. Die Maßnahmen trügen dazu bei, dass aus Spitzenforschung schnell innovative Produkte und Geschäftsideen werden. Die Fördermaßnahme „VIP+“ sei ein wichtiges Element der Hightech-Strategie 2025 zur Förderung des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers und werde als solches fortgeführt und sei unbefristet.
Der in „VIP“ und „VIP+“ verfolgte Exzellenzansatz, also der Konzentration auf Vorhaben, deren Ergebnisse zu signifikanten Innovationen führen können und die ein hohes wirtschaftliches oder gesellschaftliches Innovationspotenzial aufweisen, sei dabei ein wesentlicher Punkt der Förderung. Dies habe auch die begleitende Evaluation der Pilotmaßnahme „VIP“ bestätigt. Die 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgelegte Fördermaßnahme VIP+ baue auf der Pilotmaßnahme „Validierung des Innovationspotenzial wissenschaftlicher Forschung - VIP“ auf. Im Rahmen von VIP seien 151 Millionen Euro aufgesetzt und es seien 902 Anträge gestellt worden, davon 603 von Hochschulen und 280 von außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Maßnahmen seien zum Teil noch bis 2017 gelaufen.
Die AfD hatte in ihrer Kleinen Anfrage kritisiert, dass aus ihrer Sicht die Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung (FuE) der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu wenig als Quelle für neue Ideen für Verfahren, Produkte und Dienstleistungen genutzt werden. Deutschland müsse jedoch alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, um die noch gute Wettbewerbsposition des Innovationsstandortes zu erhalten und weiter auszubauen. Mit der Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP“ sei auf eine Lücke im Innovationsprozess reagiert worden.
Für „VIP+“ sind bisher über 130 Millionen Euro Förderung festgelegt worden, unterstreicht die Bundesregierung. Hiervon seien jeweils 24,1 Millionen Euro in die Naturwissenschaften, 43,5 Millionen Euro in die Medizin und rund 56,4 Millionen Euro in den Technik-/Ingenieurwissenschaften geflossen. Vorhaben mit einem Schwerpunkt in den Wirtschaftswissenschaften seien summarisch mit den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften erfasst. In diesem Bereich seien rund 3,66 Millionen Euro festgelegt wurden. Des Weiteren seien rund 0,08 Millionen Euro im Bereich der Agrarwissenschaften verbucht.
In „VIP+“ seien bislang (Stichtag 3. Dezember 2018) 1.116 Anträge gestellt worden, davon 678 von Hochschulen und 417 von außeruniversitären Forschungseinrichtungen. 13 weitere Anträge seien von Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben gestellt worden. 65 Anträge seien nach dem Begutachtungsverfahren bisher bewilligt. Hierbei handele es sich um 117 Anträge von Hochschulen und 68 Anträge von außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Vier weitere Bewilligungen seien an Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben übergeben worden. Alle Anträge seien der angewandten Forschung zuzurechnen.
Wie die abgeschlossene Pilotmaßnahme „VIP“ sei auch die laufende Fördermaßnahme „VIP+“ themenoffen angelegt und gestatte ebenfalls eine Einreichung von Anträgen aus dem Bereich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK). In „VIP+“ sei die Ansprache der GSK durch die Gestaltung der Maßnahme deutlich gestärkt worden. So stehe Antragstellern aus dem Bereich der GSK eine ergänzende Handreichung zur Verfügung, in der auf die spezifischen Anforderungen von GSK-Projekten mit Blick auf die „VIP+“-Richtlinie eingegangen werde.