FDP fragt nach Tram-Train-Systemen
Berlin: (hib/HAU) Für Tram-Train-Systeme, die eine Kombination aus Eisenbahn und Straßenbahn darstellen, interessiert sich die FDP-Fraktion. Wie die Abgeordneten in einer Kleinen Anfrage (19/7330) schreiben, habe die erstmalige Einführung des Systems in Karlsruhe im Jahr 1992 eine Verzehnfachung der Fahrgastzahlen auf der entsprechenden Strecke zur Folge gehabt. Weitere Städte hätten nachgezogen und einen Tram-Train etabliert, um die Verbindung von Stadt und Land zu fördern.
Trotz der offensichtlich positiven Auswirkungen der Tram-Train-Systeme sei eine Definition als drittes Schienensystem, neben Straßen- und Eisenbahn, jedoch ausgeblieben, bemängelt die FDP-Fraktion. „Eine ausdrückliche Erwähnung im Eisenbahnregulierungsgesetz oder im Allgemeinen Eisenbahngesetz ist bislang nicht erfolgt“, heißt es in der Vorlage. Dies sei zum einen notwendig, um die Rechtsentwicklung voranzutreiben. Zum anderen würde die Aufnahme aus Sicht der Liberalen aber auch eine konsequente Weiterentwicklung ermöglichen. „Vorstellbar wären beispielsweise autonom fahrende Tram-Train-Systeme in nicht abgeschlossenen Schienensystemen, beziehungsweise in öffentlich zugänglichen Bahnkörpern“, schreiben die Parlamentarier.
Von der Bundesregierung wollen sie nun wissen, wie viele Tram-Train-Systeme derzeit in Deutschland in Betrieb sind und wie viele gefahrene Kilometer damit in den letzten zehn Jahren erbracht wurden. Gefragt wird auch, ob aus Sicht der Regierung Tram-Train-Systeme eine dritte Form der Schieneninfrastruktur darstellen und ob die Bundesregierung Mittel für Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung von Tram-Train-Systemen zur Verfügung stellt.