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13.02.2019 Sport — Ausschuss — hib 165/2019

IAAF-Präsident spricht über Reformen

Berlin: (hib/HAU) Der Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), Sebastian Coe, hat am Mittwoch vor dem Sportausschuss über die vor gut zwei Jahren eingeleiteten Reformen beim IAAF gesprochen. Nach seiner Wahl zum Präsidenten habe er sich „im Interesse unseres Sports“ massiv für Reformen eingesetzt, sagte der Brite, der als Aktiver 1980 und 1984 Olympiasieger über 1.500 Meter wurde. Heute sei der Verband deutlich besser aufgestellt, als noch vor drei Jahren, sagte Coe. Bis 2016 hatte der mit schweren Korruptionsvorwürfen belastete Senegalese Lamine Diack das Präsidentenamt inne. „Wir sind auf dem richtigen Weg und haben die richtigen Schlüsse gezogen“, sagte Coe.

Wichtig für einen solch großen internationalen Verband wie den IAAF (240 Mitglieder) sei transparentes Handeln, so der Brite. Außerdem müsse die Macht auf mehrere Säulen verteilt werden. Er selbst habe nach seiner Wahl zum IAAF-Präsidenten freiwillig Macht abgegeben, was für einige nicht nachvollziehbar gewesen sei, aber dennoch positiv auf die Organisation gewirkt habe.

Bei seinen Reformbemühungen sei er auch auf Widerstände gestoßen, räumte Coe ein. Die in 200 Punkten geänderte Satzung sei Ende 2016 gleichwohl mit großer Mehrheit angenommen worden, „auch weil wir das Instrument der offenen Abstimmung gewählt haben“. Inzwischen werde er auch von anderen großen Sportverbänden gefragt, wie eine solche Reform gelingen könne. Ihm sei aber klar, dass die schwierigste Phase erst noch komme. „Die Umsetzung der beschlossenen Reformen bei der IAAF geht jetzt erst los.“

Geplant sei auch die vollständige Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Bis 2027, so Coe, würden beispielsweise die Führungsgremien im IAAF absolut paritätisch besetzt sein. Beim Thema Gleichberechtigung habe es ganz unterschiedliche Reaktionen gegeben, sagte er. Einigen Verbänden könne es nicht schnell genug gehen, andere würden dies völlig ablehnen. „Das ist wie ein politischer Prozess, bei dem man gut erklären muss, warum man es macht“, sagte Coe.

Der IAAF-Präsident ging auch auf das neu geschaffene Integrity Unit Board ein. Das 2017 installierte Integritätsgremium sei völlig unabhängig, betonte er. Es befasse sich mit dem Anti-Doping Kampf aber auch mit Themen wie illegalem Glücksspiel und Korruption.

Mit Blick auf die Ausrichtung internationaler Sportgroßereignisse, sagte der ehemalige Vorsitzende des Organisationskomitees für die Olympischen Sommerspiele in London 2012, es sei wichtig, die Frage zu stellen, wie es nach der Veranstaltung im Ausrichterland weitergeht - etwa was die Nutzung der Sportanlagen angeht. In London sei es seinerzeit durch Olympia gelungen, innerhalb von nur sieben Jahren einen ganz neuen Stadtteil für die Londoner zu schaffen. „Das hätte die Politik so nie geschafft“, zeigte sich Coe überzeugt. Dies zeige, welch große Möglichkeiten der Sport habe. „Das müssen wir in der Öffentlichkeit besser vermitteln“, forderte er.

Die Vergabe der Leichtathletik-WM 2019 nach Katar, zu der es noch unter seinem Vorgänger Diack kam, verteidigte Coe. „Wir müssen unseren Sport global strukturieren“, sagte er. Zudem habe der Sport schon mehrfach helfen können, politische Situationen zu verbessern.

Gefragt, ob er denn als IAAF-Vizepräsident seinerzeit nichts von den Machenschaften des Präsidenten Diack mitbekommen habe, antwortete der Brite: Es habe damals zu viel Macht in zu wenigen Händen gegeben. Selbst er als Vizepräsident sei nicht in der Lage gewesen, die Strukturen des Verbandes zu durchdringen.

Nachjustierungen an den begonnenen Reformen hält Coe nach eigener Aussage im Laufe der Zeit für durchaus möglich. „Wir werden aber nicht die Grundlagen ändern“, machte der IAAF-Präsident deutlich. Diese seien „nicht verhandelbar“.

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