Zusammenarbeit des Bundes mit Ditib
Berlin: (hib/STO) Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (Ditib) ist ein Thema der Antwort der Bundesregierung (19/8125) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/7790). Wie die Bundesregierung darin ausführt, wird die „personelle und strukturelle Anbindung“ der Ditib an die türkische staatliche Religionsbehörde „insbesondere vor dem Hintergrund der verstärkten politischen Einflussnahme des türkischen Staates auf Ditib in den letzten Jahren kritisch gesehen“.
Seit 2016 äußere sie sich „öffentlich kritisch bezüglich der verstärkten politischen Steuerung von Ditib durch den türkischen Staat“, schreibt die Bundesregierung weiter. Die Zusammenarbeit des Bundes mit Ditib sei bereits seit 2017 deutlich reduziert worden. So seien zum Beispiel keine Anträge auf Projektförderung in Trägerschaft von Ditib mehr bewilligt worden.
Zugleich führt die Bundesregierung laut Vorlage „den bestehenden kritischen Dialog“ mit Ditib unmittelbar oder zum Beispiel im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz fort. Ditib sei „mit nach eigenen Angaben 860 Moscheegemeinden sowie ebenfalls nach eigenen Angaben 200.000 ordentlichen Mitgliedern, deren Familien und weiteren Gemeindebesuchern Bezugspunkt und Ansprechpartner für eine große Zahl in Deutschland lebender Muslime“. Die Gemeinden vor Ort mit ihren zahlreichen auch ehrenamtlichen Mitarbeitern böten religiöse und soziale Dienstleistungen an und seien damit zentraler Bestandteil des muslimischen Lebens in Deutschland.