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20.03.2019 Gesundheit — Ausschuss — hib 297/2019

Expertengespräch über Gesundheits-Apps

Berlin: (hib/PK) Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat sich in einem Expertengespräch mit Gesundheits-Apps befasst. Dabei machten die Fachleute am Mittwoch deutlich, dass digitale Anwendungen einen großen Nutzen für Patienten haben könnten, etwa in der Prävention. Zugleich wiesen IT-Fachleute auf Risiken hin, falls die Apps nicht ausreichend gesichert seien und sensible Gesundheitsdaten ausgelesen werden könnten. Einig waren sich die Fachleute darin, dass die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitsbereich auf jeden Fall genutzt werden sollten.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber sagte, die Digitalisierung im Gesundheitsbereich biete viele Vorteile. Inzwischen gebe es international mehr als eine Million Anwendungen, nicht immer in der nötigen Qualität und Sicherheit. Das Vertrauen der Patienten in die Anwendungen sei jedoch Voraussetzung für das Gelingen. Die Daten müssten in den richtigen Händen bleiben. Tatsächlich sei derzeit in vielen Fällen unklar, ob und wie Gesundheitsdaten weiter verwendet würden, etwa zum Profiling. Intransparenz erschwere die Durchsetzung von Patienteninteressen.

Auch Ursula Kramer von der Bewertungsplattform HealthOn stellte die Interessen der Nutzer in den Vordergrund. Die Erwartung in die Gesundheits-Apps sei groß, allerdings sei Transparenz eine riesige Herausforderung. Es handele sich um einen weitgehend unregulierten Markt. Nötig seien ein pragmatisches Prüfsystem und eine Stärkung der digitalen Kompetenzen der Verbraucher. Nutzer müssten in die Lage versetzt werden, Apps kompetent auszuwählen. Bislang sei es schwer, an Informationen zu kommen, zudem kämen die weitaus meisten Apps aus dem Ausland.

Der Sicherheitsanalytiker Martin Tschirsich von der Firma Modzero sagte, er habe zahlreiche Gesundheits-Apps geprüft und in den meisten Fällen teils erhebliche Schwachstellen gefunden. Einige Plattformen könnten unterwandert und die Daten ausgelesen werden. Hersteller sollten daher zu mehr Sicherheit verpflichtet werden, zudem wäre eine Produkthaftung sinnvoll. Tschirsich betonte, in der Abwägung gehe es nicht um sicher oder unsicher, sondern um Risiken und Restrisiken.

Dass eine hundertprozentige Sicherheit nicht möglich ist, merkte auch Sebastian Zilch vom Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) an. Die Frage sei vielmehr, wo die Gesellschaft digital überhaupt hinwolle und wie mit den Daten umgegangen werde. Nötig sei ein klares Zielbild.

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