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10.04.2019 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antwort — hib 399/2019

Chancen der Nanotechnologie

Berlin: (hib/ROL) Durch eine Ausrichtung der Nanotechnologieförderung auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die demografische Entwicklung, die Bekämpfung von Volkskrankheiten, die Sicherstellung der Welternährung und die Endlichkeit der fossilen Rohstoff- und Energiequellen soll die Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen mit Hilfe von Forschung, neuen Technologien und der Verbreitung von Innovationen befördert werden. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/8920) auf die Kleine Anfrage der FDP (19/8247).

Die FDP hatte unterstrichen, dass die Anwendung nanotechnologischer Erkenntnisse zur Erzeugung von Produkten mit neuen Funktionen bereits in zahlreichen Branchen Einzug halte. Der zukünftige wirtschaftliche Erfolg von Hightech-Produkten werde davon abhängen, ob neue Chancen, die durch Schlüsseltechnologien wie die Nanotechnologie eröffnet werden, weiterhin konsequent genutzt werden. Neben der Abwägung von etwaigen Risiken durch die Nanotechnologie und die Gewährleistung einer sicheren Verwendung von Nanomaterialien in Produktion sowie Produktionsprozessen sei die Forschung und Entwicklung zukünftiger Anwendungen in dem Innovationsfeld von besonderer Bedeutung.

Die „Nano-Initiative - Aktionsplan 2010 (AP Nano 2010)“ der Bundesregierung wurde 2006 durch sieben Bundesministerien ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit war die Nanotechnologie in Deutschland noch stark in der Grundlagenforschung verortet, so dass die Erschließung neuer Zukunftsfelder durch die Förderung sogenannter Leitinnovationen unterstützt werden sollte. Im August 2014 erfolgte eine Neuausrichtung der Innovationspolitik der Bundesregierung durch die Neue Hightech-Strategie „Innovationen für Deutschland“, die sich auf die sechs prioritären Zukunftsaufgaben Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit konzentrierte. Der Neuausrichtung der Hightech-Strategie werde im Aktionsplan Nanotechnologie 2020 (AP Nano 2020) Rechnung getragen. Auch der Koalitionsvertrag für die 18. Legislaturperiode messe der Nanotechnologie großes Potenzial bei der Initiierung von Innovationsprozessen bei und mache gleichzeitig die Notwendigkeit staatlicher Begleitforschung zu Auswirkungen künstlich hergestellter Nanomaterialien auf Mensch und Umwelt deutlich.

Die koordinierte Förderung der Nanotechnologie durch mehrere Bundesressorts im Rahmen der Aktionspläne zur Nanotechnologie habe dazu geführt, dass besonders in den in Deutschland starken Branchen des Anlagenbaus und der Messtechnik in Forschungsvorhaben vorbereitende Arbeiten für nachfolgende Kommerzialisierungen erfolgt seien. Dazu gehören Geräte für die Oberflächenanalytik, für Beschichtungsprozesse oder auch für die ultrapräzise Positionierung und Werkstückbearbeitung. Daneben seien auch Erkenntnisse bei der Batterieforschung gewonnen worden, der Herstellung von LEDs oder Solarzellen, beim Quantencomputing, im Leichtbau, in der medizinischen Diagnostik oder auch bei Membrantechnologien, der Katalyse oder biokompatiblen Implantaten.

Im Energiebereich eröffne die Nanotechnologie Verbesserungsmöglichkeiten bei der Erzeugung, Speicherung und dem effizienten Einsatz von Energie. Nanoskalige Materialien, dünne Schichten, Prozesse und Fertigungsverfahren seien beispielsweise wichtige Komponenten bei der Optimierung von Batterien. Nanomaterialien spielten dabei bei der Herstellung von Elektroden sowie Separatoren eine wichtige Rolle. Die Grundlage für die heute sehr gute Positionierung Deutschlands auf dem Gebiet der Batterietechnologien sei maßgeblich durch eine stetige Forschungs- und Innovationsförderung der Bundesregierung zum Thema Energiespeichermaterialien und Katalyse befördert worden. Neue Erkenntnisse aus der Nanosicherheitsforschung, verstärktes Engagement im Risikomanagement und der intensive Dialog mit der Öffentlichkeit hätten die Basis für eine bessere Nutzung von Chancen und die Einschätzung potentieller Risiken im Kontext der Nanotechnologie geschaffen. Eine bessere Verzahnung von Sicherheitsforschung, Regulierungsforschung und Gesetzgebung sowie eine aktive Rolle Deutschlands in nationalen und internationalen Normierungs- und Standardisierungsaktivitäten und in EU-Gremien hätten zudem die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen und das Vertrauen der Bevölkerung in nanotechnologiebasierte Produkte verbessert. Mit der Förderung der Nanotechnologie durch die Bundesregierung werde ein wichtiger Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit zentraler deutscher Branchen geleistet.

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