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10.04.2019 Tourismus — Ausschuss — hib 406/2019

Drohnen gefährden Luftverkehr

Berlin: (hib/wid) Luftsicherheits-Experten sind zunehmend besorgt über die Gefahr, die an Flughäfen von Drohnen ausgeht. Dies wurde am Mittwoch in einem Fachgespräch im Tourismusausschuss deutlich. Die geladenen Sachverständigen appellierten an die Bundesregierung, ihrer Verantwortung für eine verbesserte Drohnenabwehr nachzukommen. Insgesamt freilich war 2018 ein gutes Jahr für die Sicherheit im Luftverkehr. Bei 3,34 Millionen Flügen im deutschen Luftraum sei es zu keiner Situation gekommen, in der eine ernste Kollisionsgefahr bestanden hätte, sagte Fabio Ramos Breilich, Leiter „Politische Angelegenheiten“ bei der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS)

Breilich wies darauf hin, dass es im vorigen Jahr 158 Behinderungen im Luftverkehr durch Drohnen gegeben habe. Diese Zahl sei „alarmierend genug“, wenn auch „Gott sei Dank nichts passiert“ sei. Die Flugsicherung habe das Problem, Drohnen „sichtbar“ zu machen, sagte Breilich. In der Regel seien sie zu klein und auch in zu geringer Höhe unterwegs, um vom regulären Radar erfasst zu werden. Zur Drohnenabwehr bedürfe es verfeinerter technischer Lösungen.

Auch der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Ralph Beisel, nannte die Gefahr durch Drohnen „eine ganz große Sorge“. Er erinnerte an den Vorfall auf dem englischen Flughafen Gatwick, wo im vergangenen Dezember nach Drohnen-Sichtungen der Verkehr für mehrere Tage eingestellt werden musste. In Deutschland habe der Frankfurter Flughafen in einem Fall wegen Drohnengefahr eine Viertelstunde lang stillgelegen. Beisel nannte drei regelungsbedürftige Fragen im Zusammenhang mit Drohnen. Es gehe darum, sie frühzeitig zu erkennen, zu prüfen, ob sie womöglich in terroristischer Absicht gesteuert würden, und zu klären, ob die Bundes- oder die jeweilige Landespolizei dafür zuständig sei, sie gegebenenfalls vom Himmel zu holen.

Mit der Bundesregierung über Drohnenabwehr reden möchte auch Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Ein anderes Ärgernis für den Flugbetrieb ist dagegen mittlerweile offenbar rückläufig. Nach Breilichs Worten gab es im vergangenen Jahr noch 430 Fälle, in denen Piloten durch Laserpointer mutwillig geblendet wurden. Die Tendenz sei deutlich abnehmend, sagte Breilich, der als mögliche Ursache den verschärften „Nachforschungsdruck“ durch die Polizei nach solchen Vorkommnissen nannte.

Wie in der Anhörung weiter deutlich wurde, verbinden Fachleute offenbar unterschiedliche Erwartungen mit dem Einsatz moderner computertomographie-basierter Durchleuchtungsgeräte bei der Gepäckkontrolle an Flughäfen. Derzeit wird ein solcher Apparat in einem Pilotprojekt in München getestet. Beisel äußerte die Hoffnung, dass die neue Technologie dazu beitragen könne, die Abfertigung zu beschleunigen, weil Gepäckstücke präziser durchleuchtet würden, und Reisende daher weniger oft genötigt seien, sie für eine genauere Kontrolle zu öffnen.

Skeptischer zeigte sich Karsten Kloth, Leiter des Referats Luftsicherheit im Bundesinnenministerium. Die „Detektionsleistung“ der neuen Geräte verspreche bisher „keinen besonders großen Sicherheitsgewinn“. Bei Labortests sei derzeit auch die Fehlalarmquote noch so hoch, dass die Apparate bis auf weiteres „nicht praxistauglich“ seien. Zudem seien gerade von einer schärferen Durchleuchtung viel mehr Alarme zu erwarten, so dass sich die Abfertigung eher weiter verzögern dürfte.

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