Keine Opioid-Krise wie in den USA
Berlin: (hib/PK) Die medikamentöse Schmerzbehandlung mit opioidhaltigen Arzneimitteln birgt nach Angaben der Bundesregierung das Risiko einer Abhängigkeit. Allerdings liege dem Medikamentenmissbrauch und der Abhängigkeit ein komplexes, auch soziale Faktoren umfassendes Ursachengeflecht zugrunde, heißt es in der Antwort (19/9122) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/8294) der FDP-Fraktion.
Die Verordnung und Abgabe stark wirksamer opioidhaltiger Arzneimittel sei in Deutschland im Vergleich zu den USA durch deutlich restriktivere Regelungen im Betäubungsmittelrecht bestimmt. Aufgrund des in Deutschland an medizinischen Indikationen ausgerichteten Verschreibungsverhaltens sei derzeit nicht mit einer ähnlich dramatischen Entwicklung wie in Nordamerika zu rechnen.
In Deutschland sind den Angaben zufolge nach Hochrechnungen rund 1,6 Millionen Menschen von Schmerzmitteln (Analgetika) abhängig. Hinzu kommen hochgerechnet rund 361.000 Menschen mit einer Abhängigkeitsstörung im Bereich der Hypnotika und Sedativa. Betroffen sind vor allem jüngere Frauen.