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15.04.2019 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antwort — hib 422/2019

Kapazitäten in der Kernforschung

Berlin: (hib/ROL) Eine der zentralen Zielstellungen des 7. Energieforschungsprogramms vom September 2018 ist die Leistung eines substantiellen Beitrags zu Aufbau, Weiterentwicklung und Erhalt der wissenschaftlich-technischen Kompetenz und der Nachwuchsförderung im Bereich der nuklearen Sicherheitsforschung in Deutschland. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/8882) auf die Kleine Anfrage der FDP (19/8392). In Deutschland herrsche bereits heute ein Mangel an Ingenieuren, darunter Kerntechnikern. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD seien das Vorantreiben eines sicheren Atomausstiegs, ein Hinarbeiten auf die Anpassung des Euratom-Vertrags auf künftige Herausforderungen, sowie die Erarbeitung eines Konzepts zum Erhalt von heimischer Expertise und Fachpersonal im Bereich Kerntechnik vereinbart worden.

Weltweit würden Kernkraftwerke heute und in absehbarer Zeit zur Versorgung mit elektrischer Energie beitragen. Angesichts des möglichen grenzüberschreitenden Charakters der Betriebsrisiken liege es auch langfristig im deutschen Sicherheitsinteresse, die Entwicklungen im benachbarten Ausland hinsichtlich bestehender und geplanter Anlagen aus fachlicher Sicht verfolgen zu können.

Die Bemühungen der Bundesregierung stünden im Einklang mit der Entscheidung Deutschlands, die gewerbliche Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung in Deutschland zu beenden, darauf ausgerichtet, den erreichten hohen Stand der wissenschaftlich- technischen Kompetenz deutscher Forschungsstellen sowie deren Einbindung in internationale Forschungsaktivitäten beständig auf dem derzeitigen Niveau weiterzuentwickeln.

Erhalt und Zukunftssicherung kerntechnischer Studiengänge sind unbedingt erforderlich, schreibt die Bundesregierung. Die Bundesregierung fördere die Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an deutschen Hochschulen insbesondere durch Gemeinsame Berufungen von leitenden Wissenschaftlern durch Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft und Hochschulen. Darüber hinaus sei die Förderung exzellenter Forschungsprojekte zu national und international aktuell diskutierten Themen auf den oben genannten Gebieten eine wesentliche Säule förderpolitischen Handelns, um die Länder zu unterstützen, bestehende Forschungskapazitäten an deutschen Hochschulen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Zusätzlich habe das BMBF mit dem Förderkonzept „FORKA - Forschung für den Rückbau kerntechnischer Anlagen“ einen neuen Rahmen für die Rückbauforschung erarbeitet. Eine der zentralen Zielstellungen aller genannten Fördermaßnahmen sei der perspektivische Erhalt von Fachwissen und -personal.

Darüber hinaus bilde die Ressortforschung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) eine weitere Säule des Kompetenzerhalts auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit und des Strahlenschutzes. Die Ressortforschung bilde einen wichtigen Baustein für die frühzeitige Ermittlung neuer Herausforderungen auf den genannten Gebieten. Die Vorarbeiten zu Entwurf und Abstimmung des gemeinsamen Konzeptes der Bundesregierung zum perspektivischen Erhalt von Fachwissen und -personal für Betrieb, Rückbau und Sicherung von Nuklearanlagen seien aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes mit diversen Beteiligten noch nicht abgeschlossen. Im Rahmen der laufenden Vorarbeiten werde über den Auftrag des Koalitionsvertrages für die 19. Legislaturperiode hinausgehend auch der Strahlenschutz betrachtet.

Zudem beteilige sich Deutschland mittelbar am „International Thermonuclear Experimental Reactor“ (ITER) zusammen mit sieben Partner Europa, Japan, Russland, USA, China, Südkorea und Indien. Als einer der sieben ITER-Partner repräsentiere Euratom die 28 EU-Staaten und die Schweiz und vertrete Europa im ITER Council. Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hätten umfangreiche Kooperationsverträge mit Universitäten, in denen sie unter anderem auch zu ITER-Aufträgen oder mit ITER verwandten Themen zusammenarbeiten. Das betreffe in größerem Umfang beispielsweise die Universitäten Stuttgart und Augsburg (IPP) sowie Bochum (IPP, FZJ).

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