Zentren der Gesundheitsforschung
Berlin: (hib/ROL) Es sollen zwei neue Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung in den Bereichen der Psychischen Gesundheit und Kinder- und Jugendgesundheit gegründet werden. Bereits in den Jahren 2009 bis 2012 wurden insgesamt sechs Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) mit dem Ziel der besseren Vernetzung der exzellenten universitären und außeruniversitären Partner in Deutschland aufgebaut. So soll die Translation von Forschungsergebnissen vom Labor hin zu den Patienten beschleunigt werden. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/9302) auf die Kleine Antwort (19/8480) von Bündnis 90/Die Grünen. Die Grünen hatten darauf hin gewiesen, dass es in den Bereichen der psychischen Gesundheit sowie der Kinder- und Jugendgesundheit angesichts der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung dieser Bereiche sowie der Besonderheiten bei der Versorgung der jeweiligen Patientengruppen erheblichen Forschungsbedarf gebe. Hinzu komme die Notwendigkeit, das die Forschungsergebnisse schnell den Betroffenen zugutekommen sollen. Anders als bei den bereits bestehenden Zentren sollen sich die neuen Forschungseinrichtungen nicht auf einzelne Erkrankungen beziehen, sondern mehrere heilberufliche Disziplinen vereinen.
Die Bundesregierung betont, dass das im November 2018 beschlossene Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung das übergreifende Ziel verfolgt, die Partizipation in der Gesundheitsforschung zu stärken. Das BMBF werde dieses Ziel auch beim Aufbau der beiden neuen DZG verfolgen. Einen ersten Schritt hierzu stellten die Anhörungen von Betroffenen- und Angehörigenverbänden im Rahmen der konzeptionellen Planungen dar. Der Vorschlag des Wissenschaftsrats zur Schaffung einer DZG-übergreifenden Kommission zur Entwicklung von Translationskriterien begrüße das BMBF.
Die bisherigen Zentren hätten sowohl im Bereich der Grundlagenforschung als auch bei der translationalen Umsetzung neuer Erkenntnisse bereits wesentliche Ziele erreicht und seien von Gutachtern erfolgreich evaluiert worden. Die Zentren hätten sich stärker untereinander vernetzt und würden sich zu vielen Themen mittlerweile zentrumsübergreifend abstimmen. Der Aufbau der beiden Zentren soll auf dem Weg eines wissenschaftsgeleiteten Verfahrens erfolgen.
Die Förderdauer der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung sei grundsätzlich langfristig angelegt. Im Rahmen der Projektförderung fördere das BMBF von 2015 bis 2021 ein Forschungsnetz zu Psychischen Erkrankungen. Die Förderung werde sich auf insgesamt 54 Millionen Euro belaufen. Ziel des Forschungsnetzes sei es, zu psychischen Erkrankungen mit besonders hoher Krankheitslast in der Bevölkerung neue und wirksamere diagnostische, therapeutische und präventive Konzepte zu entwickeln. Das Forschungsnetz verfolge dabei einen problemlösungsorientierten Ansatz, der Grundlagenforschung und angewandte Forschung eng miteinander verbinde.
Die bestehenden Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung hätten wesentlich zu einer Stärkung des Forschungsstandortes Deutschland beigetragen. Dazu gehöre auch, dass Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Zentren nicht formal einbezogen werden, aber mit diesen Assoziationen eingingen und so mittelbar profitieren könnten. Ähnliche Entwicklungen erwartet die Bundesregierung auch für die zwei neuen Zentren.
Im Rahmen der Konzeption und Planung seien ausführliche Gespräche mit ausgewiesenen, internationalen Experten in den Bereichen Kinder- und Jugendgesundheit und Psychischen Gesundheit sowie Gespräche mit Fachgesellschaften geführt worden, wie auch mit Betroffenen- und Angehörigenvertretungen, mit Vertretungen aus Hochschulen, aus der Versorgung und mit Vertretungen der bestehenden Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung.