P-Hacking in epidemiologischen Studien
Berlin: (hib/SCR) Die Bundesregierung sieht das sogenannte „P-Hacking“ und das damit zusammenhängende „File Drawer Problem“ nicht als grundsätzliche Probleme der Epidemiologie an. Vielmehr handle es sich um wissenschaftliches Fehlverhalten im Einzelfall, schreibt sie in einer Antwort (19/9328) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/8726). Ein solches Fehlverhalten Einzelner lasse „keine pauschale Beurteilung oder Abwertung einer seit über hundert Jahre etablierten Fachdisziplin, wie der Epidemiologie, zu“, heißt es weiter. Die Bundesregierung verweist in der Antwort zudem auf in der Anfrage von der FDP-Fraktion selbst zitierte Ausarbeitungen. Diese zeigten, „dass Datenmanipulationen nicht unentdeckt bleiben und beweisen die Wirksamkeit des Peer-Review-Prozesses“.
Die FDP-Fraktion hatte in der Anfrage die beiden Phänomene im Zusammenhang mit epidemiologischen Studien zu Folgen von Stickstoffdioxid-Belastung thematisiert. Beim „P-Hacking“ handelt es sich um ein unlauteres Vorgehen, bei dem Forschungsdaten so manipuliert oder ausgewählt werden, dass die Resultate statistisch signifikant erscheinen. Das „File Drawer Problem“ hängt damit zusammen und bezieht sich auf die Publikationspraxis wissenschaftlicher Zeitschriften, nach der Studien mit statistisch signifikanten Ergebnissen bevorzugt werden.