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16.05.2019 Tourismus — Ausschuss — hib 572/2019

Dienstreise-Veranstalter in Deutschland

Berlin: (hib/WID) Anbieter von Dienstreisen und Tagungen in Deutschland finden ihre Anliegen von der Politik nicht hinreichend berücksichtigt. Dies wurde am Mittwoch im Tourismusausschuss deutlich, wo Vertreter mehrerer Verbände die Bedeutung ihrer Branche für die Volkswirtschaft hervorhoben. Für Dienstreisen geben die Deutschen jährlich 53,5 Milliarden Euro aus, davon 46 Milliarden im eigenen Land. Als Schauplatz von Tagungen und Kongressen steht Deutschland europaweit an erster, weltweit hinter den USA an zweiter Stelle. Die Branche sieht dennoch in vielerlei Hinsicht Verbesserungs-, nicht zuletzt Entbürokratisierungsbedarf.

Geschäfts- und Dienstreisende hätten andere Ansprüche an Verlässlichkeit und Effizienz als Urlauber, betonte Christoph Carnier, Präsident des Verbandes Deutsches Reisemanagement (VDR), der nach seinen Worten rund 580 Mitgliedsunternehmen vertritt. Den bürokratischen Aufwand des für Hotelgäste vorgeschriebenen Meldeverfahrens, vor allem aber Leistungsdefizite der Deutschen Bahn nannte Carnier als Hauptärgernisse für die in seinem Verband organisierten Firmen. Die Regelungen für Meldebescheinigungen und deren Kontrolle seien unklar, hier bestehe Handlungsbedarf.

Noch immer sei es nicht möglich, mit einem einzigen Fahrschein der Bahn quer durch Deutschland an jedes gewünschte Ziel zu gelangen. Ein Risikofaktor für Geschäftsreisende, die darauf angewiesen seien, Termine einzuhalten, sei jedoch vor allem die mangelnde Verlässlichkeit und Langsamkeit der Bahn. Sie wäre das „Mittel der Wahl“, wenn sie nur „pünktlich, schnell und effizient“ wäre, betonte Carnier, der nicht weniger als eine „Mobilitätswende“ forderte, um mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen: „Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit, um den Zielort zu erreichen, sind für uns elementar.“

„Unsere Bedeutung wird von der Politik noch nicht gesehen“, klagte Ilona Jarabek, Präsidentin des Europäischen Verbandes der Veranstaltungscentren (EVVC). So komme ihre Branche im aktuellen Entwurf einer Nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung nicht vor und finde auch keine Erwähnung im Förderprogramm für energetische Gebäudesanierung. Beides müsse sich ändern, sagte Jarabek: „Wir brauchen mehr politische Aufmerksamkeit.“ Als weiteren Wunsch nannte sie flexiblere Arbeitszeiten sowie allgemein den Abbau von Bürokratie. Dem EVVC gehören nach den Worten der Präsidentin rund 750 Veranstaltungs- und Kongresszentren, Kultur- und Konzerthäuser an. Sie bieten in Deutschland jährlich drei Millionen Veranstaltungen mit insgesamt rund 412 Millionen Teilnehmern eine Bühne.

Das Messewesen als „einen der führenden Dienstleister“ in Deutschland und als „Motor des Tourismusstandortes“ setzte Peter Neven ins Licht, Geschäftsführer des Ausstellungs- und Messeausschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA). Nach seinen Worten organisieren deutsche Veranstalter weltweit 300 Messen im Jahr, die einen Umsatz von 28 Milliarden Euro und 230.000 Arbeitsplätze generieren. Messen in Deutschland würden jährlich rund zwei Millionen Besucher aus dem Ausland anziehen. Für diese sei eine flexiblere Praxis der Visavergabe als derzeit gehandhabt essentiell. Neven forderte in diesem Zusammenhang eine „Willkommenskultur“.

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