Klimawandel gefährdet Waldökosysteme
Berlin: (hib/EIS) Der Klimawandel gefährdet sowohl einzelne Baumarten als auch ganze Waldökosysteme. Das stellt die Bundesregierung in einer Antwort (19/10735) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/10396) fest. Der derzeitige Kenntnisstand erlaube allerdings keine abschließende Bewertung der Folgen klimatischer Veränderungen auf die Sensitivität, Stabilität und Elastizität von Waldökosystemen, heißt es dazu weiter. Zudem sei der Klimawandel nur einer unter mehreren Stressfaktoren für den Wald. Bei Anpassungsmaßnahmen in der Forstwirtschaft sollten Beeinträchtigungen durch stoffliche Belastungen, deren Folgen durch den Klimawandel verstärkt werden können, sowie mögliche Synergien und Konflikte mit anderen Leistungen und Funktionen des Waldes als Randbedingung berücksichtigt werden. Ein wichtiger Ansatz zur Stabilisierung und Vitalisierung der Bestände sei der Waldumbau zu klimaangepassten Mischwäldern mit überwiegend heimischen Baumarten. Das natürliche Vorkommen der Baumarten werde durch den Standort als Faktorenkomplex aus Klima, Boden und Wasser bestimmt. Die Wälder seien in der Vergangenheit durch den Menschen beeinflusst und in der Struktur verändert worden. Diese Waldökosysteme hätten sich dabei dennoch ständig an die Umweltbedingungen angepasst. Die sich unter neuen Klimabedingungen entwickelnden Standorte und Konkurrenzbeziehungen seien derzeit nicht abschätzbar. Zudem sei die Übertragung der globalen Vorhersagen auf Regionen unsicher. Daher könne keine Aussage zum Maß der Temperaturerhöhung und den jeweils zuzuordnenden Baumarten gemacht werden.