Psychische Gefährdungen von Studenten
Berlin: (hib/ROL) Psychotherapeuten berichten seit Jahren, dass die Zahl der Studenten, die bei ihnen Hilfe sucht, steigt. Allein im Zeitraum von 2010 bis 2015 stieg die Zahl der Erstgespräche der psychotherapeutischen Ambulanz in Göttingen für Studenten um 30 Prozent, schreibt die AfD in ihrer Kleinen Anfrage (19/10799) und bezieht sich dabei auf verschiedene Studien.
Die AfD interpretiert diese Statistiken so, dass die Bologna-Reform mitverantwortlich für die starken psychischen Belastungen der Studenten ist. Weiter legen nach Ansicht der AfD die Statistiken die Schlussfolgerung nahe, dass ein ständig wachsender Teil der Studenten den Anforderungen eines Studiums offenbar nicht (mehr) gewachsen ist. Durch die Bestrebungen, die Studienanfängerquote weiter zu erhöhen, bestehe die Gefahr, dass sich diese Entwicklung weiter verschärfe, was aus Sicht der AfD Anlass sein muss, diesen Kurs kritisch zu evaluieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Die AfD möchte gerne wissen, wie die Bundesregierung die Zunahme psychischer Störungen unter jungen Menschen und insbesondere unter Studenten interpretiert und ob die Bundesregierung selbst Studien in Auftrag gegeben hat, die die Gründe für die Zunahme untersuchen. Ferner interessiert die AfD, ob die Bundesregierung Kenntnisse von Untersuchungen hat, die die sprunghafte Zunahme der psychischen Störungen auch mit der Umstrukturierung des Studiums im Zuge der Bologna-Reform in Verbindung gebracht