Berufliche und akademische Bildung
Berlin: (hib/ROL) Die Bundesregierung sieht in Forschungsaktivitäten, die die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung zum Thema haben, einen relevanten Beitrag zur Wissensgewinnung, um Herausforderungen für die berufliche Bildung benennen zu können. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/11916) auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen (19/11457).
Sowohl in der universitären als auch in der außeruniversitären Forschungslandschaft stelle dies einen relevanten Themenschwerpunkt dar. So untersuchten das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) unter anderem Bildungsentscheidungen und Bildungsverläufe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die Rekrutierungs- und Personaleinsatzstrategien von Unternehmen. Darüber hinaus gebe es die Forschung zur Beteiligung an der Hochschulbildung, die unter anderem über die Langzeiterhebungen zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studenten in Deutschland (Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, durchgeführt durch das Deutsche Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung) Auskunft gibt. Diese Forschung werde noch durch die Studienberechtigten- und Absolventenpanels des Deutschen Zentrums für Wissenschafts- und Hochschulforschung ergänzt.
Die Akteure befänden sich in unterschiedlichen Gremien und Foren in einem intensiven und kontinuierlichen Austausch, unterstreicht die Bundesregierung. Diese Formate umfassten dauerhaft etablierte Gremien, wie etwa den Arbeitskreis (AK) DQR, in dem neben Bund und Ländern Einrichtungen der Hochschulbildung und der beruflichen Bildung, Sozialpartner und Wirtschaftsorganisationen sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis mitwirken. Als weiteres Beispiel für einen institutionalisierten Austausch nennt die Bundesregierung den Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Im ersten Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung (Laufzeit 2007 bis 2017) habe der Schwerpunkt vor allem auf der Etablierung und strukturellen Stärkung einer leistungsfähigen empirischen Bildungsforschung gelegen, der inhaltliche Fokus auf dem Bereich der schulischen Bildung. Nach fast zehnjähriger erfolgreicher Laufzeit sei das Programm im Sommer 2017 durch das neue Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung abgelöst worden.
Im Fokus des neuen Programms stehe die Forschung zur Unterstützung bei der Verbesserung der Qualität des Bildungswesens und der Lösung von drängenden Problemen, die sich aus aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ergeben.
Das Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung (Laufzeit: Juli 2017 bis Juni 2024), bündele den größten Teil der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Bildungsbereich. Die künftige Forschungsförderung gliedere sich in die Themen „Bildungsgerechtigkeit verbessern - individuelle Potenziale erkennen und entwickeln“, in „mit Vielfalt umgehen und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken“, „Qualität im Bildungswesen fördern“, und „Technologische Entwicklungen im Bildungsbereich gestalten und nutzen“.