Reichstagsbrand von 1933
Berlin: (hib/STO) Der Reichstagsbrand von 1933 ist Thema der Antwort der Bundesregierung (19/13006) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/12533). Wie die Abgeordneten darin darlegten, erschüttert ihrer Ansicht nach ein jüngst aufgefundenes Dokument die These, wonach der Niederländer Marinus van der Lubbe „das Feuer im Reichstagsgebäude allein und ohne fremde Hilfe gelegt habe“. In einer notariell beurkundeten eidesstattlichen Versicherung vom November 1955 beschreibe der frühere SA-Mann Hans-Martin Lennings, wie er mit zwei weiteren SA-Männern van der Lubbe am Abend des Brandes in den Reichstag gebracht habe. „Nach Lennings Überzeugung könne der Niederländer unmöglich der Brandstifter gewesen sein, da ,nach unseren Feststellungen' der Reichstag schon gebrannt haben müsse, ,als wir van der Lubbe dort ablieferten'. schrieben die Abgeordneten weiter.
Der Bundesregierung ist das Dokument nach eigenen Angaben nicht bekannt. Die diesbezüglichen Medienberichte habe sie zur Kenntnis genommen, heißt es in ihrer Antwort weiter. Die eidesstattliche Versicherung Lennings sei eine historische Quelle, “die nach fachwissenschaftlichen Standards zu überprüfen, in Beziehung zu anderen Quellen zu setzen und in ihrer Aussagekraft zu analysieren ist„, führt die Bundesregierung ferner aus. Sie werde dieser Überprüfung durch die Fachwissenschaft nicht vorgreifen.