Hilfen für Zuckerrohr-Plantagenarbeiter
Berlin: (hib/JOH) Der Bundesregierung liegen keine wissenschaftlich belastbaren, aktuelleren Erkenntnisse vor, die zu einer Neubewertung der Gefahren, die mit dem Einsatz von Glyphosat und Paraquat auf Zuckerrohrplantagen verbunden sind, führen würden. Der Höchststand an Nierenerkrankungen habe laut den Analysen der Nicaragua Sugar Estates Limited (NSEL), auf deren Zuckerrohrplantagen Medienberichten zufolge tödliche Nierenerkrankungen in ungewöhnlich hohem Maße aufgetreten sind, in den Jahren 2000/2001 gelegen, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (19/13730) auf eine Kleine Anfrage (19/13244) der Fraktion Die Linke. Seitdem sei die Zahl der Fälle bei NSEL um 95 Prozent gesunken.
Die NSEL wird durch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) gefördert. Laut Bundesregierung ist die gesundheitliche Betreuung der Plantagenarbeiter ein Kernanliegen der Firma. So sei sie unter anderem seit 2013 nach dem weltweit anerkannten Standard für Arbeits- und Gesundheitsschutz-Management OHSAS 18001, seit 2016 nach dem Produktionsstandard BONSUCRO, und seit 2017 nach dem Fair Trade-Standard (USA) zertifiziert. Darüber hinaus betreibe die NSEL während der Erntezeit mobile Kliniken, die zu den Arbeiterinnen und Arbeitern auf die Felder fahren würden, um deren Gesundheit regelmäßig zu überprüfen.
Um die Erkrankten sowie ihre Angehörigen weiter zu unterstützen, habe die NSEL in Zusammenarbeit mit der DEG, dem Nationalkomitee der Zuckerproduzenten sowie den lokalen Gesundheitsnetzwerken ein langfristiges Präventionsprogramm für betroffene Gemeinden in Nicaragua entwickelt. Das gerade anlaufende Programm habe das Ziel, „ein robustes und anpassungsfähiges Modell von Arbeitsmethoden zu schaffen, das der Entstehung von Niereninsuffizienzen vorbeugt“. Zudem würden Versorgungsstrukturen implementiert, um an Niereninsuffizienz Erkrankten, ehemaligen Mitarbeitern und ihren Familien zu helfen und eine nachhaltige lokale Industrie aufzubauen.