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13.11.2019 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Ausschuss — hib 1272/2019

Simulation der Komplexität des Gehirns

Berlin: (hib/ROL) Über das Forschungsprojekt „Human Brain Project“ (HBP) hat am Mittwoch Katrin Amunts, Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin vom Forschungszentrum Jülich, im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung berichtet. Ziel des Forschungsprojekts sei es, die neuesten Erkenntnisse über das menschliche Gehirn zusammenzufassen und zu erweitern. Mit computerbasierten Modellen und Simulationen sollen die Strukturen und Funktionsweisen nachgebildet werden. „Wir wollen das Gehirn in seiner Vielschichtigkeit darstellen, nämlich in seiner räumlichen und strukturellen, aber auch in seiner zeitlichen und funktionellen Ebene.“ Das HBP ist ein Forschungsprojekt der Europäischen Union und bringt Expertenwissen aus 131 europäischen Partnerinstitutionen aus 19 Ländern zusammen.

Zentrales Ziel der klinischen Forschung sei, das Gehirn besser zu verstehen, machte Amunts deutlich. Wichtig sei dabei das immer bessere Verständnis der Organisation der Nervenzellen und das Erforschen und Erkennen, wie die verschiedenen Ebenen zueinander stehen. Das HBP verbinde neurowissenschaftliche Hirnforschung mit Computing und Technologie.

Ein Kern des Projekts ist nach Angaben der Medizinerin und Hirnforscherin ein „HBP-Gehirnatlas“, der in Auflösung wie auch in der Informationsvielfalt detaillierte Aussagen liefern soll. Gerade bei Krankheiten wie Epilepsie und Parkinson erhofften sich die Forscher, bessere Heilmethoden entwickeln zu können. Wissenschaftler aus der ganzen Welt sollen die Möglichkeit haben, auf diese Daten zuzugreifen.

Auf breite Zustimmung aller Fraktionen stießen die Ausführungen Amunts. Der Abgeordnete der Unionsfraktion nannte es einen Traum, dass das menschliche Gehirn simuliert werden könnte, fragte aber auch, ob die Simulation nicht vielmehr die Projektion unserer eigenen Vorstellung sei. Der Vertreter der SPD thematisierte unter anderem die ethische Dimension. Auf die Frage des Vertreters der AfD über den möglicherweise negativen Einfluss digitaler Hilfsmittel im Unterricht auf das Gehirn, wollte die Neurowissenschaftlerin keine eindeutige Antwort geben, betonte aber, dass das handschriftliche Schreiben das haptische Bedürfnis des Menschen eher befriedigen würde als die rein digitale Darstellung und somit das Lernen von Kindern durchaus befördern könnte. Eine Vertreterin der Linken lobte unter anderem, dass das Projekt nicht nur Geld koste sondern auch Geld generiere. Die Vertreter der FDP wie auch der Grünen hoben hervor, dass das Projekt auch gerade in seiner europäischen Ausrichtung den europäischen Forschungsraum stärke. Zugleich warf der FDP-Abgeordnete auch die Frage auf, inwieweit HBP mit Forschungsvorhaben großer Playern wie China konkurrenzfähig ist. Der Vertreter der Grünen thematisierte die Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit China bei der Datennutzung und Sicherheit.

Die Ausschusssitzung fand auch in Vorbereitung zur Ausstellung „Faszination Gehirn - das Human Brain Project“ statt, die auf Einladung von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) am Mittwoch, 27. November, um 14 Uhr, im Paul-Löbe-Haus, eröffnet wird und die neuesten Entwicklungen in der Medizin, im Computing, in der Künstlichen Intelligenz und in der Neurorobotik thematisieren wird.

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