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09.12.2019 Künstliche Intelligenz - Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Potenziale — Ausschuss — hib 1380/2019

Weiterer Berichtsteil beschlossen

Berlin: (hib/SCR) Die Mitglieder der Enquete-Kommission haben am Montagnachmittag einen weiteren Projektgruppenbericht beschlossen. Mehrheitlich stimmten die Abgeordneten und Sachverständigen für einen von der Projektgruppe „KI und Staat“ vorgelegten Entwurf in geänderter Fassung. Die bereits beschlossenen Berichte der Projektgruppen „KI und Staat“, „KI und Gesundheit“, „KI und Wirtschaft“ werden vorerst nicht vollständig veröffentlich werden. Stattdessen sprachen sich die Kommissions-Mitglieder mehrheitlich für eine Teilveröffentlichung der Zwischenergebnisse aus, die noch näher spezifiziert werden soll.

Zuvor hatten sich die Kommission mit den Ergebnissen einer EU-Expertengruppe sowie drei Impulsvorträgen unter dem Titel „KI und Nachhaltigkeit“ befasst. Die Vorträge fanden jeweils öffentlich statt, für die Frage und Diskussionsrunde nicht-öffentlich.

Sami Haddadin, Sachverständiger der KI-Enquete, stellte in öffentlicher Sitzung die Ergebnisse der „High-Level Expert Group on Artificial Intelligence“ vor, der er ebenfalls angehört. Übergreifendes Ziel der Expertengruppe ist es, die Umsetzung der KI-Strategie der EU zu unterstützen. Das 52-köpfige Gremium war im Juni 2018 von der EU-Kommission eingesetzt worden. Die Gruppe hatte im Dezember 2018 einen ersten Entwurf für Ethik-Richtlinien und im April 2019 eine überarbeitete Version vorgelegt. Im Frühjahr 2020 soll nach einer ersten Pilotphase dieses Vorhaben mit der Vorlage eines final überarbeiteten Dokuments abgeschlossen werden. Ebenfalls im April 2019 hatte die Gruppe Policy- und Investitionsempfehlungen vorgelegt.

Unter dem Titel „KI und Nachhaltigkeit“ trug Fabian Reetz (Stiftung Neue Verantwortung) zu den Potentialen des KI-Einsatzes in der Energiewende vor. Reetz hob beispielsweise hervor, dass durch entsprechende technologische Lösungen Energiemärkte effizienter gestaltet und Kosten gesenkt werden könnten.

Wolfgang Ecker, sachverständiges Mitglied der Kommission, plädierte für einen holistischen Blick auf die Künstliche Intelligenz, der neben den Aspekten Daten und Algorithmen auch die Hardware berücksichtigen müsse. Ecker problematisierte unter dem Stichwort „KI und Hardware“, inwiefern bisherige Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung von Mikroprozessoren („Moore's Law“) noch Gültigkeit besitzen. Zudem erläuterte Ecker grob, wie (KI-)Chips funktionieren und welche Strombedarfe bei der Anwendung entstehen.

Florian Butollo, sachverständiges Mitglied der Kommission, entwickelte in seinem Vortrag eine kritische Perspektive zu bestimmten Aspekten des KI-Diskurses. Butollo ging dabei unter anderem auf die von ihm so bezeichnete „Fabel vom Wachstum“ ein und warnte vor unseriösen Prognosen. Grundsätzlich sprach sich der Sachverständige für ein gemeinwohlorientiertes, „massives Innovationsprojekt“ in Form von „Moonshots der sozial-ökologischen Transformation“ aus.