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11.12.2019 Tourismus — Ausschuss — hib 1405/2019

Bilanz zum Kompetenzzentrum Tourismus

Berlin: (hib/wid) Das „Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes“ hat in den vergangenen zwei Jahren der Gewinnung künftiger Fachkräfte für die Branche ein besonderes Augenmerk gewidmet. Als weitere Schwerpunkte nannte der Leiter Heinz-Dieter Quack am Mittwoch im Tourismusausschuss den Erfahrungs- und Meinungsaustausch durch ein Online-Panel sowie Sammlung und Bereitstellung branchenspezifischer Informationen nicht zuletzt über Förderprogramme, die auf Bedürfnisse des Reisesektors zugeschnitten sind. Das Kompetenzzentrum nahm seine Tätigkeit im Mai 2018 auf und verfügt mittlerweile über 3,5 Vollzeitstellen. Es soll im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums Perspektiven des Tourismus in Deutschland bis 2030 erkunden.

Quack wies darauf hin, dass die Tourismuswirtschaft „mit großen Schritten“ einem „deutlichen Fachkräftemangel“ entgegengehe. Es fehle zwar nicht an Studenten des Faches an Hochschulen, wohl aber an jungen Menschen, die eine praktische Ausbildung in Gastronomie, Hotellerie oder anderen Zweigen des Sektors anstrebten. So könnte es für Restaurants insbesondere im ländlichen Raum demnächst schwierig werden, qualifizierte Köche oder Köchinnen zu finden. Unter dem Motto „Richtig gemacht“ hat das Kompetenzzentrum deshalb in den Jahre 2018 und 2019 eine „Imagekampagne“ zur Nachwuchswerbung lanciert. Dabei wurden Videoclips über die sozialen Netzwerke speziell an die Zielgruppe der 16- bis 20-Jährigen adressiert. Im vergangenen Jahr seien 20 Millionen, in diesem Jahr 13 Millionen Zugriffe auf diese Videos gezählt worden, sagŽte Quack.

Seit dem 9. Dezember dieses Jahres ist der „Digitale Förderwegweiser“ des Kompetenzzentrums im Internet abrufbar. Er umfasst derzeit rund 500 Förderprogramme der Länder, des Bundes und der Europäischen Union für die Tourismuswirtschaft. Nach den Worten Quacks haben Unternehmen der Branche damit erstmals eine Handhabe, sich einen schnellen und umfassenden Überblick über Förderangebote zu verschaffen, die auf ihre jeweils aktuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Ebenfalls im Internet verfügbar ist seit einiger Zeit die „Kompetenz-Cloud“ des Zentrums als eine Plattform, um fachbezogene Kenntnisse in der Tourismuswirtschaft zu teilen. Quack sprach von einem „Container“, der nach und nach mit Wissen befüllt werde. Registrierte Nutzer könnten dort nach Bedarf eigene Daten einstellen wie auch sich daraus bedienen. Es fehle der Branche nicht an Informationen, sie seien nur ungleich verteilt, sagte Quack.

Über das „Online-Panel“ ist das Kompetenzzentrum derzeit mit rund 400 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern vor allem mittelständischer Unternehmen der Tourismuswirtschaft vernetzt. Sie werden mehrfach im Jahr nach ihrer Einschätzung jeweils aktueller Branchenthemen befragt.

Unter dem Titel „Leistungssteigerung und Innovationsförderung im Tourismus“, abgekürzt „LIFT“, hat das Zentrum erstmals einen Wettbewerb für Unternehmensgründer ausgeschrieben und vor wenigen Tagen abgeschlossen. Eingereicht wurden 162 Geschäftsideen, prämiert zunächst elf. Der verfügbare Fördertopf von 1,5 Millionen Euro sei damit für dieses Jahr ausgeschöpft, sagte Quack.

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