Deutsch als Wissenschaftssprache stärken
Berlin: (hib/ROL) Die AfD-Fraktion fordert, Deutsch als Wissenschaftssprache zu stärken. In einem Antrag (19/16053) kritisiert die Fraktion, dass die Sprache in der Wissenschaft immer mehr an Bedeutung verliere.
Laut Antrag soll in enger Abstimmung mit sprach- und wissenschaftssprachpflegerischen Institutionen in Deutschland sowie den Kultusministerien der Länder daher ein nationalen Aktionsplan zum Erhalt, zur Stärkung und Pflege der Wissenschaftssprache Deutsch entwickelt werden; das gilt insbesondere für die Geisteswissenschaften. Dieser Aktionsplan soll der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern vorgestellt werden. Zudem soll sich die Bundesregierung als Mitglied der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern dafür einsetzen, diesen nationalen Aktionsplan in der deutschen und internationalen Wissenschaftslandschaft umzusetzen und darüber hinaus darauf Einfluss zu nehmen, die deutsche Sprache als Wissenschaftssprache zu stärken.
Laut AfD betrug der Anteil der auf Deutsch verfassten naturwissenschaftlichen Publikationen im Jahr 1920 weltweit circa 45 Prozent und ist seither kontinuierlich auf eine Größenordnung von zwei Prozent im Jahr 2005 zurückgegangen. Zudem würden wissenschaftliche Fachtagungen auch hierzulande immer öfter nicht in deutscher, sondern in englischer Sprache abgehalten. Auch wenn Wissenschaftler Fördermittel beantragen, würden sie immer häufiger auf Englisch schreiben. Selbst bei der Evaluierung germanistischer Forschungsprojekte würden bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft Anträge in Englisch eingereicht, weil dies nach Auffassung der beauftragten Gutachter „Voraussetzung für eine sachgemäße Beurteilung“ sei, zitiert die AfD den früheren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU). Hinzu käme, dass immer mehr Hochschulen und Universitäten in Deutschland ganze Studiengänge in englischer Sprache anbieten würden. Die TU München etwa plane, ab 2020 fast alle Masterprogramme auf Englisch umzustellen.