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21.01.2020 Inneres und Heimat — Unterrichtung — hib 88/2020

Bericht: Nettomigration geht leicht zurück

Berlin: (hib/STO) Als Unterrichtung durch die Bundesregierung (19/16475) liegt der „Migrationsbericht 2018“ vor. Danach hat sich die Nettozuwanderung nach Deutschland im Jahr 2018 erneut abgeschwächt.

Nachdem die Zuwanderung im Jahr 2015 mit 2,1 Millionen Zuzügen und einer Nettomigration von 1,1 Millionen Personen dem Bericht zufolge einen neuen Höchststand erreichte, ging die Gesamtmigration nach Deutschland in den drei Folgejahren wieder zurück. 2018 wurden laut Vorlage rund 1,6 Millionen Zuzüge und 1,2 Millionen Fortzüge erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zuwanderung nach Deutschland um 2,2 Prozent angestiegen, aber auch die Abwanderung habe gegenüber 2017 um 4,5 Prozent zugenommen: „Damit wurde ein Wanderungssaldo von plus 399.680 Personen verzeichnet, ein etwas geringerer Wert als 2017 (plus 416.080 Personen)“.

Die Migration nach Deutschland wandele sich, schreiben die Autoren weiter. Die humanitäre Zuwanderung sei zurückgegangen, aber es kämen mehr Menschen nach Deutschland, um zu studieren und zu arbeiten.

Wie aus der Unterrichtung ferner hervorgeht, ist das Migrationsgeschehen nach Deutschland ist vor allem durch Zuwanderung aus beziehungsweise Abwanderung in andere europäische Staaten gekennzeichnet. So seien im Jahr 2018 insgesamt 66,9 Prozent aller Zugewanderten aus einem anderen europäischen Land gekommen, darunter 53,0 Prozent aus Staaten der EU und 13,9 Prozent aus übrigen europäischen Staaten. Auch bei den Fortzügen sei Europa die Hauptzielregion gewesen. Etwa zwei Drittel aller abwandernden Personen seien im Jahr 2018 aus Deutschland in ein anderes europäisches Land gezogen (66,1 Prozent).

Wie bereits im Vorjahr stellte Rumänien laut Migrationsbericht das Hauptherkunftsland von Zuwanderern mit 15,1 Prozent aller Zuzüge, gefolgt von Polen (9,2 Prozent) und Bulgarien (5,2 Prozent). Als weitere „quantitativ wichtige Herkunftsländer im Jahr 2018“ werden in der Vorlage Italien, Kroatien, die Türkei, Ungarn und die Vereinigten Staaten genannt.

Rückläufige Zuwanderungszahlen wurden den Angaben zufolge für die Hauptherkunftsländer von Schutzsuchenden verzeichnet. Nachdem im Jahr 2017 Syrien in der Reihenfolge der zugangsstärksten Herkunftsländer noch den sechsten Rang belegt habe, zähle es im Jahr 2018 nicht mehr zu den zehn quantitativ wichtigsten Herkunftsländern: „Im Jahr 2018 machten Zuzüge aus Syrien einen Anteil von 1,9 Prozent an der Gesamtzuwanderung aus, 2017 waren es noch 3,3 Prozent“.

Bei den Fortzügen waren im Jahr 2018 Rumänien, Polen und Bulgarien der Unterrichtung zufolge die wichtigsten Ziele. Bei diesen Ländern sei somit ein hohes Wanderungsvolumen feststellbar; es zögen also sowohl viele Menschen nach Deutschland zu als auch wieder fort.

Die Asylantragszahlen spiegeln den deutlichen Rückgang der Fluchtmigration wider, wie es in der Vorlage heißt. Nachdem die Erstantragszahlen von 722.370 im Jahr 2016 auf 198.317 im Jahr 2017 zurückgegangen seien (minus 72,5 Prozent), habe sich die Zahl der erstmaligen Asylanträge im Jahr 2018 erneut um 18,3 Prozent verringert auf 161.931 Erstanträge. Davon betrafen 32.303 Asylanträge oder 19,9 Prozent in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr, wie dem Bericht zu entnehmen ist. Die Zahl der Asylantragsteller sei damit unter das Niveau von 2014 (173.072 Erstanträge) gefallen, nachdem sie zwischen 2008 und 2016 neun Jahre in Folge angestiegen sei,

Im Jahr 2018 wurden 44.167 Asylerstanträge den Angaben zufolge von syrischen Staatsangehörigen gestellt, was einem Anteil von 27,3 Prozent aller Asylerstanträge entspricht. Das zweitstärkste Herkunftsland im Jahr 2018 war danach der Irak mit 16.333 Asylerstanträgen (10,1 Prozent aller Asylerstanträge), gefolgt vom Iran mit 10.857 Asylerstanträgen.

Die Zahl der Ausländer, die ein Studium in Deutschland aufgenommen haben, hat sich von 104.940 im Jahr 2017 auf 109.995 im Jahr 2018 erhöht. „Damit wurde im Jahr 2018 die bislang höchste Zahl an Bildungsausländerinnen und Bildungsausländern unter den Erstsemestern verzeichnet“, konstatieren die Autoren des Berichts.

Die größte Gruppe von Ausländern, die im Jahr 2018 ihr Studium an einer deutschen Hochschule begonnen haben, „bildeten - wie seit dem Jahr 2006 - Studierende aus China“. Seit 2017 sei auch Syrien unter den wichtigsten Herkunftsländern der Studierenden vertreten. 2018 stellten die 5.783 Studierenden aus Syrien der Unterrichtung zufolge mit 5,3 Prozent die drittgrößte Gruppe der Ausländer im ersten Hochschulsemester.

Bei der Erwerbsmigration von Drittstaatsangehörigen nach den Paragrafen 18 bis 21 des Aufenthaltsgesetzes zeigt sich laut Migrationsbericht „ein fast kontinuierlicher Anstieg bei der Zahl der Zuzüge von etwa 26.000 Zuwandernden im Jahr 2009 auf rund 61.000 Zuwandernde im Jahr 2018“. Im Jahr 2018 seien 60.857 Personen eingereist, die einen Aufenthaltstitel für eine Erwerbstätigkeit erhielten. 38.682 (63,6 Prozent) davon seien für eine qualifizierte oder hochqualifizierte Tätigkeit nach Deutschland gekommen. Die genannten Zahlen bewegten sich „etwa auf dem gleichen Niveau wie 2017 (60.882 insgesamt, 38.082 Fachkräfte und Hochqualifizierte)“.

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