DEG zieht Konsequenzen aus Abraaj-Fall
Berlin: (hib/JOH) Nach Kenntnis der Bundesregierung haben die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und andere Teile der KfW-Bankengruppe seit 2009 „keine relevanten Investments in Form von direkten oder indirekten Beteiligungen“ an Fonds, Holdings oder anderen Gesellschaftsformen der Abraaj-Gruppe getätigt. Auch hätten sie „keine relevanten Geschäftsbeziehungen zu Teilen der Abraaj-Gruppe“ unterhalten, schreibt sie in einer Antwort (19/16929) auf eine Kleine Anfrage (19/16243) der Fraktion Die Linke.
Die vom pakistanischen Geschäftsmann Arif Naqvi 2020 gegründete 2002 Private Equity Gesellschaft Abraaj war spezialisiert auf Firmenan- und Wiederverkäufe in Entwicklungs- und Schwellenländern, soll jedoch hohe Summen der Investoren veruntreut haben. Die DEG war an mehreren Fonds der Gesellschaft direkt oder indirekt beteiligt.
Nach Kenntnis der Bundesregierung sei die DEG im Februar 2018 über die potenzielle Mittelfehlverwendung durch Abraaj-gemanagte Fonds informiert worden. Diese hätten jedoch Fonds der Abraaj-Gruppe betroffen, an denen die DEG nicht beteiligt gewesen sei. Gleichwohl habe die DEG im weiteren Verlauf der Entwicklungen bei der Abraaj-Gruppe eine Task Force eingerichtet, die sich seither eingehend mit dem Sachverhalt beschäftigte. In Kooperation mit anderen Entwicklungsbanken seien zusätzliche Maßnahmen entwickelt worden, um ähnliche Risiken und Vorfälle frühzeitig erkennen und adressieren zu können.