Binnenvertriebene in Kamerun
Berlin: (hib/AHE) Die innenpolitische Lage in Kamerun wird aus Sicht der Bundesregierung aktuell in erster Linie durch den bewaffneten Konflikt in den anglophonen Regionen Nordwest und Südwest bestimmt sowie durch den Konflikt zwischen der kamerunischen Regierung und der Oppositionspartei „Mouvement pour la Renaissance du Cameroun“ (MRC), der sich nach den Präsidentschaftswahlen im Oktober 2018 zugespitzt hat. Wie es in der Antwort (19/17052) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/16326) heißt, halten sich nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen in den Regionen Nordwest und Südwest insgesamt rund 450.000 Binnenvertriebene auf. In den angrenzenden Regionen West und Littoral hielten sich demnach rund 200.000 Binnenvertriebene auf. Nach dem Kenntnisstand der Bundesregierung seien zudem etwa 70.000 Kameruner in Folge der Auseinandersetzungen in den anglophonen Regionen in das Nachbarland Nigeria geflohen.
Daneben sei der äußerste Norden des Landes, die Tschadseeregion, nach wie vor bedroht durch beinahe tägliche tödliche Übergriffe terroristischer Gruppen gegen die Zivilbevölkerung. Zudem beherberge Kamerun nach Angaben von UNHCR circa 109.000 Flüchtlinge aus Nigeria und circa 293.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik.