Anhaltende Verluste bei DB Cargo
Berlin: (hib/HAU) Nach aktueller Prognose bleibt die wirtschaftliche Lage bei DB Cargo, der Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn AG (DB AG), auch im Jahr 2020 angespannt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (19/17387) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/16751) hervor. Für die anhaltenden Verluste im Geschäftsfeld DB Cargo sind laut Regierung mehrere Gründe zu identifizieren. So partizipiere die DB Cargo nicht am Wachstum des deutschen und europäischen Schienengüterverkehrs und verliere Marktanteile an Wettbewerber. „Im Unterschied zu diesen enthält das Auftragsportfolio von DB Cargo in starkem Maße Verlader mit rückläufiger Transportnachfrage wie Kohle, Erz und Stahl“, heißt es in der Antwort. Außerdem leide DB Cargo unter Ressourcenengpässen, einer unzureichenden Qualität und einer im Branchenvergleich geringeren Produktivität. Als weiterer Punkt wird aufgeführt, dass DB Cargo Güterverkehrsstellen und Einzelwagenverkehr „unter erschwerten Bedingungen“ aufrechterhalten würde. Laut Regierung lassen auch die unternehmensinternen Maßnahmenprogramme zur Optimierung von Kapazitäten und Prozessen die gewünschten Effekte bislang nicht eintreten.
Zur Frage nach einem eigenen Konzept der Bundesregierung, um DB Cargo zu sanieren, heißt es in der Antwort: Die Bundesregierung werde ihre Interessen als Vertreterin des Eigentümers über die entsprechenden Gremien in Form von Zielen und inhaltlichen Vorgaben einbringen. Grundlage sei dabei unter anderem der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erarbeitete Masterplan Schienengüterverkehr.
Die Bundesregierung unterstütze die Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene. „Die DB Cargo ist dabei ein wichtiger Akteur des Schienengüterverkehrs in Deutschland“ schreibt die Regierung. Mit dem Masterplan Schienengüterverkehr habe das BMVI mit dem Sektor bereits 2017 ein breites Bündel von 66 Maßnahmen und fünf Sofortmaßnahmen mit dem Ziel vorgelegt, den Marktanteil der Schiene am Güterverkehr zu steigern und eine dauerhafte, nachweisliche Verbesserung der Wettbewerbs- und Logistikfähigkeit des Schienengüterverkehrs zu erreichen. Dabei seien sowohl unternehmerisches Handeln als auch politische Anpassungen der Rahmenbedingungen notwendig. „Die Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben und bereits weit fortgeschritten“, heißt es in der Antwort.