Bodenbezogene Klärschlammverwertung
Berlin: (hib/SCR) Die stoffliche Verwertung von Klärschlamm ist rückläufig. 2018 wurden 402.900 Tonnen Trockenmasse bodenbezogen sowie bei landschaftsbaulichen Maßnahmen verwertet. Das entspricht einem Anteil von 23,1 Prozent an der Klärschlammmenge insgesamt. 2017 lag der Anteil bei 28,2 Prozent, 1998 noch bei 57,4 Prozent. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/18446) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/17920) hervor.
Keine Angaben kann die Bundesregierung zur Entwicklung der Menge an Polyacrylaten machen, die jedes Jahr durch die bodennahe Verwertung von Klärschlamm in die Böden eingebracht wird. Die synthetischen Polymere dienen der Flockung und Entwässerung von Klärschlamm. Es lägen ihr „bislang keine gesicherten Kenntnisse von Mengen und Art zu Einträgen von Polyacrylaten in und auf Böden durch Klärschlamm vor“. Aufgrund der zurückgehenden bodenbezogenen Klärschlammverwertung werde die Ausbringung an mit den Klärschlämmen ausgebrachten Polymeren weiter sinken, heißt es in der Antwort.
Die Bundesregierung verweist zudem darauf, dass aktuell kein entsprechendes Messverfahren verfügbar sei, „um synthetische Polymere in Böden und im Klärschlamm verlässlich überprüfen zu können“. Ergebnisse eines Forschungsvorhabens dazu beim Umweltbundesamt werden den Angaben zufolge für Ende des Jahres erwartet.