Visa-Anträge nach Westbalkan-Regelung
Berlin: (hib/AHE) Seit der gesetzlichen Änderung zur erleichterten Beschäftigungsaufnahme - der sogenannten Westbalkan-Regelung - zum Jahresbeginn 2016 ist ein enormer Anstieg von Visumbeantragungen aus den Staaten des westlichen Balkans mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme in Deutschland festzustellen. Wie die Bundesregierung in der Antwort (19/18548) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/17564) schreibt, hat sich auf dem gesamten Westbalkan die Zahl von rund 20.000 erteilten nationalen Visa im Jahr 2015 auf knapp 65.500 im Jahr 2019 mehr als verdreifacht. Allein von 2018 auf 2019 sei die Zahl der erteilten nationalen Visa um knapp 10.000 gestiegen. Trotz des deutlichen Aufwuchses der insgesamt bearbeiteten Visumanträge übersteige die übergroße Nachfrage nach Terminen für eine Visumbeantragung nach der Westbalkan-Regelung bei weitem die verfügbaren Kapazitäten der Visastellen. Der Personalbestand der deutschen Visastellen auf dem westlichen Balkan sei im Rahmen des Möglichen verstärkt worden. Das Auswärtige Amt plane aktuell zusätzliche räumliche Erweiterungen im Rahmen der verfügbaren Möglichkeiten in Belgrad, Tirana und Pristina. Aufgrund der Corona-Krise könne sich die Realisierung aber in derzeit noch nicht vorhersehbarem Maß verzögern.