Corona-Risiko für Flüchtlinge in Libyen
Berlin: (hib/AHE) Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bisher keine bestätigten Fälle von COVID-19 unter Flüchtlingen und Migranten in Libyen bekannt. Wie die Bundesregierung in der Antwort (19/19357) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/18731) schreibt, wären Flüchtlinge und Migranten, deren Zugang zur Gesundheitsversorgung häufig stark begrenzt sei, einem erhöhten Risiko im Falle einer Ausbreitung des Virus ausgesetzt.
Die Vereinten Nationen, darunter das Flüchtlingskommissariat (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) leisteten gemeinsam mit Partnerorganisationen im Rahmen der konfliktbedingt bestehenden Möglichkeiten in Libyen Gesundheitsdienste für Flüchtlinge und Migranten sowohl im städtischen Umfeld als auch in sogenannten „Detention Centers“. Dazu gehörten auch Gesundheitsuntersuchungen, Desinfektionsmaßnahmen, Informationskampagnen und die Vermittlung weitergehender Behandlungsmöglichkeiten.
Nach IOM-Angaben leben in Libyen mindestens 650.000 Migranten, darunter Arbeitsmigranten aus Nachbarländern, sowie knapp 50.000 durch das UNHCR registrierte Flüchtlinge, heißt es in der Antwort weiter.