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28.05.2020 Sport — Ausschuss — hib 555/2020

Insolvenzgefahr bei Sportmannschaften

Berlin: (hib/HAU) Etwa 290 Sportmannschaften im professionellen und semi-professionellen Bereich sind nach Angaben von Teamsport Deutschland, einer Initiative deutscher Mannschaftssportverbände, Corona-bedingt unverschuldet in große wirtschaftliche Not geraten und eventuell von Insolvenz bedroht. Das machte Andreas Michelmann, Sprecher von Teamsport Deutschland und zugleich Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), am Mittwoch vor dem Sportausschuss deutlich. Während es für die Mannschaften der 1. und 2. Fußball-Bundesliga im Wesentlichen darum gehe, durch Geisterspiele Fernsehgelder zu sichern, gelte dies für alle anderen Mannschaftssportarten nicht. Diese Vereine beispielsweise im Handball, Basketball, Volleyball und Eishockey, aber auch der 1. Fußballbundesliga der Frauen sowie der 3. Fußballliga der Männer finanzierten sich vornehmlich nicht durch Fernsehgelder, sondern ganz erheblich durch Zuschauereinnahmen, die nun weggebrochen seien, sagte Michelmann. Den Sommer würden viele Teams noch überstehen - einen Winter ohne Zuschauer hingegen nicht, sagte er.

Ohne Unterstützung bestehe die realistische Gefahr, deutschlandweit Vereine und Ligen zu verlieren. Die Liga-Landschaft würde sich laut Michelmann „massiv verändern“. Auf dahingehende Entwicklungen in der Volleyball-Bundesliga verwies René Hecht, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes. Drei Vereine hätten sich schon aus der Herren-Bundesliga zurückgezogen. Weitere Vereine könnten folgen, sagte er.

Nicht nur aus sportlicher Sicht, auch aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Perspektive wäre dies ein enormer und nicht wiedergutzumachender Verlust, betonten die Verbandsvertreter. Vereine im professionellen und semi-professionellen Bereich leisteten wichtige Arbeit im Breiten- und Jugendsport, stellten Arbeitsplätze zur Verfügung und hätten eine nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche Bedeutung. Fehlten aber die „Leuchttürme“, sei es schwer, Nachwuchs für die Vereine zu gewinnen.

Teamsport Deutschland fordert daher, Vereinen, denen aufgrund von behördlichen Auflagen Zuschauereinnahmen entgangenen sind, staatliche Hilfen in Form nicht-rückzahlbarer Zuschüsse anzubieten. Ein Ansatz könne sein, die entfallenen Zuschauereinnahmen im Rahmen einer Soforthilfe zu ersetzen. Ein anderer Ansatz wäre laut einem Positionspapier von Teamsport Deutschland, die betroffenen Sportarten in ein Branchenpaket des Bundes für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu inkludieren. Dies könne ein schneller und unkomplizierter Weg sein „und würde eine Insolvenzwelle dieser zumeist in kleineren Orten und im ländlichen Raum beheimateten Vereine zu verhindern helfen“, heißt es.

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