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01.07.2020 Tourismus — Ausschuss — hib 698/2020

Deutschland als Reiseziel attraktiv

Berlin: (hib/WID) Deutschland hat als Reiseziel durch die Corona-Krise an Attraktivität im Ausland offenbar nicht wesentlich eingebüßt. Dies zeigt eine internationale Umfrage, deren Ergebnisse die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), Petra Hedorfer, am Mittwoch dem Tourismusausschuss vorstellte. Im weltweiten Vergleich ist Deutschland demnach das Land, wo sich Reisende am sichersten vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus fühlen. Es gelte für 51 Prozent der Befragten aus 18 Staaten als infektionssicher. Dies sei unter allen Destinationen die „höchste Nennung“ und eine „Bestnote“ für das deutsche Gesundheitsmanagement, sagte Hedorfer.

Ein „gute Neuigkeit“ aus der von der DZT veranlassten Erhebung sei auch, dass weltweit die Reiselust trotz Corona offenbar ungebrochen sei. So hätten 50 Prozent aller Befragten und sogar 61 Prozent der Europäer die Absicht geäußert, noch in diesem Jahr ins Ausland zu reisen. „Intakte Natur“ und „Kultur“ seien die Merkmale, die den Befragten zu Deutschland am häufigsten einfielen. Freilich habe der Deutschland-Tourismus in den vergangenen Monaten „äußerst schwierige Zeiten“ erlebt. Zwar sei 2019 noch „ein sehr gutes Jahr“ gewesen sei und habe auch 2020 sich verheißungsvoll angelassen. Die Pandemie habe dann die „schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“ ausgelöst.

Nach Zahlen internationaler Organisationen sei das Volumen der globalen Tourismuswirtschaft um bis zu 80 Prozent geschrumpft und stünden weltweit 200 Millionen Arbeitsplätze auf der Kippe. Die deutsche Reisebranche rechne mit einem Umsatzeinbruch von 17,8 Milliarden Euro. Zu erwarten sei, dass die Zahl der Ankünfte in diesem Jahr um 54 Prozent schrumpfe und die der Übernachtungen um 51 Prozent gleich 46 Millionen. Das Urlaubsreise-Volumen werde sich um 52 Prozent, das der Geschäftsreisen um 62 Prozent reduzieren. Das Niveau von 2019 werde die Branche voraussichtlich erst 2023 wieder erreichen.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise habe die für die internationale Vermarktung des Reiseziels Deutschland zuständige DZT bereits am 16. März unter dem Motto „Discover Germany from home“ eine digitale Kampagne gestartet, um das Interesse der Kunden im Ausland wach zu halten. Mit der allmählichen Lockerung der coronabedingten Vorsichtsvorkehrungen habe im Juni die zweite Phase eingesetzt: „Dreams become reality - Germany is awaiting you“. Dabei sei das Werbekonzept vor allem auf „grünen“ und nachhaltigen Tourismus abgestimmt. Unter anderem dank einem vorbildlich ausgebauten Wanderwegenetz habe Deutschland das „Potenzial, hier Marktführer zu werden“.

Zur derzeiten Finanzlage ihrer eigenen Organisation sagte Hedorfer, sie sei „leider desaströs“: „Uns fehlen Millionen an Einnahmen, weil unsere Geschäftspartner kein Geld haben und Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren.“ Die DZT rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch um 5,7 Millionen Euro. Durch die „zeitweilige“ Schließung der Niederlassungen in Singapur, Australien, Argentinien und Brasilien sollten 1,1 Millionen eingespart werden. Diese Entscheidung habe sie „fünf schlaflose Nächte“ gekostet, sagte Hedorfer. Das Büro in Brasilien habe seit 1957, das in Australien seit 1976 bestanden. Um die übrigen Einahmeausfälle zu decken und künftige Kampagnen finanzieren zu können, warb Hedorfer dafür, die Zuschüsse des Bundes um zehn Millionen Euro aufzustocken.

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