Auf den Lehrer kommt es an
Berlin: (hib/ROL) Die AfD-Fraktion fordert eine nachhaltige Aufwertung des Schulwesens statt einer weiteren Ökonomisierung. Die Bundesregierung soll gemeinsam mit den Kultusministern darauf hinwirken, dass eine konstante Ausbildung und Einstellung einer ausreichenden Zahl von Lehrern Reserven schafft, die eine Verkleinerung der Klassen ermöglichen und die zukünftige, demografisch oder krisenhaft bedingte Engpässe vermeidet. Dafür setzt sich die Fraktion in einem Antrag (19/22456) ein. Zudem soll gemeinsam mit den Kultusministern ein dauerhafter Finanzierungsplan erarbeitet werden, um die Qualität der Schulgebäude, der sanitären Anlagen sowie der Schwimm- und Turnhallen in den Ländern kontinuierlich zu gewährleisten und mehr und neue Räume und Gebäude zu schaffen, die möglichst zeitnah eine Verkleinerung der Klassen ermöglichen, so dass auch im Falle anhaltender oder wiederkehrender Eindämmungsmaßnahmen ein normaler Regelunterricht für alle Schüler durchgeführt werden kann.
Ferner sollen die Länder dabei unterstützt werden, zukünftige, flächendeckende Schulschließungen zu verhindern. Dazu gehören nach Ansicht der AfD auch geeignete Forschungsprogramme, die die bisherigen Erfahrungen auswerten, um daraus präventive Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten.
Die AfD unterstreicht, dass das Bildungswesen eines der am schwersten vom Shutdown betroffenen Bereiche gewesen sei. Insbesondere für Grundschüler bedeute dies einen Rückstand, der bei dem Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen kaum noch aufzuholen sei. Daran hätte auch der zwischen Bund und Ländern geschlossene „Digitalpakt“ nichts ändern können. Bereits zu Beginn der Krise habe sich gezeigt, dass der internetbasierte Unterricht nicht funktioniert habe; Schulen, Lehrer und Eltern innerhalb kürzester Zeit an ihre Grenzen gestoßen seien. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass bei einer weiter fortgeschrittenen Umsetzung des Digitalpakts die Situation eine wesentlich bessere gewesen wäre. Vor allem für jüngere Schüler und Schüler aus bildungsfernen Haushalten sei die persönliche Zuwendung und Nähe des Lehrers offenbar nicht durch computergestützte Medien ersetzbar, wie die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen der Auswirkungen flächendeckender Schulschließungen zeigen würden.