Umweltfolgen der Wasserstoffproduktion
Berlin: (hib/FNO) Bis zum Jahr 2030 sollen in Deutschland Wasserstoff-Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von bis zu fünf Gigawatt entstehen. Damit könne jährlich „grüner“ Wasserstoff im Umfang von 14 Terrawattstunden (TWh) hergestellt werden. Der Gesamtverbrauch von Wasserstoff in Deutschland wird allerdings zwischen 90 und 110 TWh liegen, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (19/21845) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/21451). Es müsse zusätzlicher Wasserstoff importiert werden, weshalb die Bundesregierung Wasserstoffprojekte mit verschiedenen Partnerländern finanziere. Das Zukunftspaket für Wasserstoff stelle dafür zwei Milliarden Euro bereit, großes Potenzial gebe es in Marokko, Tunesien, Brasilien, Chile und Südafrika. Die Produktion von „grünem“, also nachhaltig erzeugtem,Wasserstoff dürfe allerdings nicht zu Lasten der Partnerländer gehen. Nach Angabe der Bundesregierung soll weder die dortige allgemeine Energieversorgung belastet werden, noch darf die Wasserversorgung durch die Produktion von Wasserstoff beeinträchtigt werden. Die Nutzung von herkömmlichen Meerwasserentsalzungsanlagen berge ebenfalls Umweltrisiken, da ins Meer zurückgeleitete Salzsole den lokalen Salzgehalt stark erhöhen könne.
Die Herstellung von „blauem“ Wasserstoff sei in Deutschland nicht möglich und werde in der Wasserstoffstrategie nicht adressiert. Hintergrund sind die fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen für die Speicherung von CO2. Bei der Anfrage der Linken handelt es sich um eine Nachfrage zur Antwort auf die Kleine Anfrage Drucksachennummer 19/18834.