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04.11.2020 Sport — Ausschuss — hib 1196/2020

Verbesserte Förderung für nichtolympische Spitzenverbände

Berlin: (hib/HAU) Die Einrichtung des neuen Haushaltstitels „Zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des nichtolympischen Sports“, ausgestattet mit 13,9 Millionen Euro „eröffnet sehr viel bessere Fördermöglichkeiten als bisher“. Das machte Oliver Stegemann, Präsident des Deutschen Sportakrobatik Bundes und Vorsitzender der Interessengemeinschaft der nichtolympischen Spitzenverbände (IG NOV) am Mittwoch vor dem Sportausschuss deutlich. Trotz des erfreulichen Mittelaufwuchses bestehe aber weiterhin ein erhebliches Missverhältnis zwischen der Förderung olympischer und nichtolympischer Bundessportfachverbände. Der Erhalt beziehungsweise die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Bereich könne bei Verharren auf dieser unzureichenden materiellen Ausstattung „auf Dauer nicht gelingen“.

Die Erfahrungen der letzten zwölf Monate haben laut Stegemann gezeigt, dass eine professionelle Unterstützung durch die IG NOV von großer Bedeutung für die am internationalen Standard orientierte Leistungsentwicklung der nichtolympischen Verbände ist. Diese seien von vielen Einrichtungen des Leistungssports ausgeschlossen und hätten keine Teilhabe an essenziellen Elementen der Spitzensportförderung, wie beispielsweise Serviceangebote der Olympiastützpunkte, Anerkennung von Bundesstützpunkten und die duale Karriereplanung mit Laufbahnberatung. Gerade letzteres, so Stegemann, führe dazu, „dass wir ständig die Sportler mit 19 oder 20 Jahren vor dem Erreichen des Leistungszenits verlieren“.

Kritik übte er daran, dass sich die Erwartungen des Zuwendungsgebers an die Konzepterstellungen und -fortschreibungen zu stark an für den olympischen Bereich geltenden Modellen, an deren Entwicklung die IG NOV nicht beteiligt war, orientierten. Es könne nicht gelingen, den nichtolympischen Verbänden unangepasste olympische Konzepte überzustülpen und ad hoc deren Anwendung vorzuschreiben.

Für die sogenannten vorläufigen olympischen Verbände (VOV), so Stegemann weiter, müssten die Förderkonzepte zwischen Bundesinnenministerium (BMI), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der IG NOV besser abgestimmt werden. Für Tokio seien Klettern, Karate, Baseball, Surfen und Skaten als vorläufige olympische Sportarten vorgesehen. Nach dem Spielen würden Karate und Baseball wieder zu den NOVs zurückkehren - mit entsprechend runtergefahrener Förderung. Damit würden Strukturen, die in Windeseile innerhalb von drei Jahren aufgebaut wurden, wieder zerstört. Gerade am Beispiel Baseball zeige sich, „dass das nicht nachhaltig ist“, sagte der IG NOV-Vorsitzende. In Tokio gehöre Baseball zum Programm - auch wenn sich die deutschen Teams nicht qualifizierten konnten - bei den Spielen 2024 in Paris wiederum nicht. Da die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles stattfinden, sei aber ganz stark damit zu rechnen, das die Veranstalter den in den USA sehr populären Sport wieder in das Programm nehmen.

Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport beim DOSB, sagte, die Dimension der Bundesunterstützung für die NOV habe alle Beteiligten unvorbereitet getroffen. Die sportfachlichen, strukturellen und zuwendungsrechtlichen Fördergrundlagen seien daher nicht gegeben gewesen. Die notwendigen Konzepte für die Förderung 2021 sollen zeitnah erarbeitet werden, kündigte er an. Gleichzeitig erklärte Schimmelpfennig die gemeinsame Absicht von IG NOV und DOSB zur Ansiedlung der NOV-Geschäftsstelle innerhalb des DOSB, die gleichwohl in hoher Unabhängigkeit agieren solle. Er sehe den nichtolympischen Spitzensport als Leistungssport an, weshalb er auch im Vorstandbereich Leistungssport des DOSB aufgehängt werden müsse, betonte das DOSB-Vorstandmitglied.

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