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16.11.2020 Inneres und Heimat — Antwort — hib 1236/2020

Informationen zur ,QAnon'-Verschwörungstheorie

Berlin: (hib/STO) Über die „,QAnon'-Verschwörungstheorie“ berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/24084) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/23524). Danach handelt es sich bei „QAnon“ beziehungsweise „Q“ „um eine Verschwörungstheorie, die in den USA entstanden ist und dort anscheinend über eine breite Anhängerschaft verfügt“.

Wie die Bundesregierung ferner ausführt, veröffentlichte der Urheber der „QAnon“-Theorie erstmalig im Oktober 2017 auf dem Image-board „4chan“ „vermeintlich exklusive Informationen, wonach Donald Trump einen internen Krieg gegen den ,Deep State', also verborgene Eliten in hohen und höchsten Regierungsämtern und gesellschaftlichen Positionen, führe“. Die Bezeichnung „Q“ stamme aus der Anlehnung an die „Q Clearance“, die höchste Freigabestufe für geheime Informationen des US-Energieministeriums, die der anonyme Urheber der Postings angeblich besitze. „Anon“ sei wiederum die Abkürzung für Anonymous.

„Beim Autor handele es sich, so die öffentlich verbreitete Darstellung, um einen hochrangigen Regierungsbeamten oder einen Kreis solcher, der darüber informieren möchte, dass Donald Trump vom US-amerikanischen Militär auserkoren sei, um einen von Geheimdiensten geführten internationalen Pädophilenring zu zerschlagen“, heißt es in der Antwort weiter. An diesem Ring „seien seit Jahrzehnten zahlreiche Prominente, Banker und hochrangige Vertreter der politischen Eliten, die vor allem der Demokratischen Partei angehörten, beteiligt“. Der „QAnon“-Theorie zufolge „würden Kinder entführt, in unterirdischen Lagern gefoltert und ermordet, um ein Lebenselixier aus ihnen zu gewinnen, das sogenannte ,Adrenochrom'.“

Bei den Veröffentlichungen von „Q“ handelt es sich laut Bundesregierung in der Regel um kryptische Meldungen mit nicht allgemein gebräuchlichen Abkürzungen, die breiten Auslegungsspielraum lassen. Die Theorie finde auch im deutschsprachigen Raum Verbreitung, vor allem durch eine Vielzahl von Homepages, Blogs und YouTube-Kanälen, deren Reichweite aber weder zu quantifizieren noch zu qualifizieren sei.

Die „QAnon“-Verschwörungstheorie findet den Angaben zufolge auch in Teilen der rechtsextremistischen Szene und im Milieu der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ Resonanz. Anknüpfungspunkte für rechtsextremistische Ideologeme biete die zuweilen mit der „QAnon“-Theorie verbundene Behauptung, die handelnden Eliten des „Deep State“ seien „Linke“, jüdischen Glaubens oder von Juden gesteuert. Die Adernochrom-These übernehme mit der Kindermordbehauptung Elemente des mittelalterlichen religiösen Antisemitismus.

Rechtsextremisten sowie „Reichsbürger und Selbstverwalter“, die der „QAnon“-Theorie anhängen, werden laut Vorlage vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) im Rahmen der gesetzlichen Zuständigkeit beobachtet. Die Anhänger des „QAnon“-Verschwörungsmythos seien jedoch kein Beobachtungsobjekt des BfV.

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