Deutlich mehr bargeldlose Zahlungsvorgänge als vor Corona
Berlin: (hib/PST) Verschiedene Zahlen deuten darauf hin, dass die Deutschen seit Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich öfter mit Karte oder Smartphone bezahlen. Dies teilt die Bundesregierung in einer Antwort (19/24312) auf eine Kleine Anfrage (19/23371) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit. In zwei Online-Umfragen der Bundesbank im April und Mai 2020 hätten 89 beziehungsweise 87 Prozent der Teilnehmer angegeben, seltener Bargeld zu verwenden. Jeweils 70 Prozent hätten geantwortet, dass sie häufiger kontaktlos mit Karte bezahlen, und neun beziehungsweise sieben Prozent, dass sie häufiger mit dem Smartphone bezahlten. Die aktuellen Transaktionszahlen der Girocard wiesen in dieselbe Richtung. Im ersten Halbjahr 2020 sei um fast 21 Prozent öfter mit Girocard bezahlt worden als im ersten Halbjahr 2019, die Umsätze seien im Vergleich um elf Prozent gestiegen.
Darüberhinaus beantwortet die Bundesregierung in der Drucksache Fragen der Grünen zur European Payment Initiative (EPI) von Banken. Mit der EPI wollten europäische Banken und Bankenverbände ein europäisches Zahlungssystem mit insbesondere digitalen Zahlungsmethoden schaffen, führen die Grünen aus. Die Bundesregierung sieht in dieser Initiative „das Potential, die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Bereich des Zahlungsverkehrs zu erhöhen“ wie sie erklärt. Sie könne „dazu beitragen, den Zahlungsverkehr in Europa weiter zu harmonisieren“. Insbesondere der Markt für grenzüberschreitende Karten- und Internetzahlungen werde bisher von nichteuropäischen Unternehmen dominiert. Weitere Fragen und Antworten betreffen die Beaufsichtignug digitaler Zahlungsdienstleistern wie „Apple Pay“ sowie die europäische Regulierung von Kryptowährungen, also auf der Blockchain-Technologie basierenden digitalen Zahlungsmitteln wie Bitcoin.