Flüchtlingslager Mavrovouni auf Lesbos
Berlin: (hib/STO) Über das Flüchtlingslager Mavrovouni auf der griechischen Insel Lesbos berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/25072) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/24205). Wie die Bundesregierung darin mit Stand vom 7. Dezember ausführt, befinden sich nach ihrer Kenntnis derzeit rund 7.600 Menschen in dem vorübergehenden Zeltlager auf dem Militärgelände Kara Tepe bei Kapazitäten für bis zu 10.000 Personen.
Das neu errichtete Zeltlager sei laut Stellungnahmen der griechischen Regierung nach der Zerstörung des Registrierungs- und Identifizierungszentrums Moria eine vorübergehende Unterkunft und solle im Sommer 2021 durch ein neues dauerhaftes Pilot-Aufnahmezentrum ersetzt werden, heißt es in der Antwort weiter. Bis dahin arbeiteten die griechischen Behörden eng mit der Europäischen Kommission und dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen, um die Unterkünfte wetterfest zu machen, sanitäre Anlagen auszubauen und die Versorgung der Menschen sicherzustellen.
Wie die Bundesregierung des Weiteren schreibt, ist das Zeltlager Mavrovouni ihrer Kenntnis nach aktuell mit winterfesten Zelten ausgestattet. Die medizinische Versorgung werde nach ihrer Kenntnis unter der Leitung des griechischen Gesundheitsministeriums durch die nationale Gesundheitsorganisation EODY in enger Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisiert. In Abstimmung mit den griechischen Behörden und der WHO seien aktuell sowohl ein deutsches „Emergency Medical Team“ zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung als auch ein „Rapid Response Mobile Laboratory“ des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin mit labormedizinischen Untersuchungen vor Ort tätig. Die WHO stelle zudem Dolmetscher zur Verfügung, die die Bereitstellung der medizinischen Dienste unterstützen. Über die Versorgungsmöglichkeiten vor Ort hinausgehende medizinische Versorgungsleistungen würden im allgemeinen Krankenhaus der Insel erbracht.
Personen im Zeltlager, die positiv auf Covid-19 getestet werden, werden laut Vorlage isoliert in einem Quarantänebereich des Lagers untergebracht. „Die Einhaltung der üblichen Schutzmaßnahmen im Lager Kara Tepe / Mavrovouni erscheint nach aktuellem Stand überwiegend möglich“, heißt es in der Antwort weiter.