„Ein Mann des Friedens und des Ausgleichs“ - Bundestagspräsident Lammert würdigt Shimon Peres
Bundestagspräsident Norbert Lammert würdigt Shimon Peres, den Friedensnobelpreisträger und ehemaligen israelischen Staatschef:
„Mit Shimon Peres verliert die Welt einen bedeutenden Staatsmann, einen Mann des Friedens und des Ausgleichs, der davon überzeugt war, dass sich Konflikte nachhaltig nicht mit Waffen, sondern nur diplomatisch lösen lassen. Wir Deutschen verlieren vor allem einen Brückenbauer über dem “Abgrund der Geschichte„, der unser Land mit Israel verbindet. “Die Shoa„, sagte Peres, als er 2010 am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag sprach, “muss dem menschlichen Gewissen stets als ewiges Warnzeichen vor Augen stehen; als Verpflichtung zur Heiligkeit des Lebens, zur Gleichberechtigung aller Menschen, zu Freiheit und Frieden.„ Diese Worte sind nicht nur der bleibende Appell an alle, die heute und zukünftig Verantwortung dafür tragen, den Holocaust nicht zu vergessen und gegen jede Form der Ausgrenzung und Diskriminierung aufzustehen. Seine Worte drückten auch aus, nach welcher Maxime er selbst handelte: sich für die gleichen Rechte aller Menschen einzusetzen – egal welcher Herkunft oder Religion. Unvergessen ist mir vor allem ein Satz seiner damaligen Rede, der mich besonders beeindruckt und tief bewegt hat: “Die Shoa darf uns nicht davon abhalten, an das Gute zu glauben.„ Eine unerhörte Botschaft des Friedensnobelpreisträgers und Ausdruck seiner großen Persönlichkeit.
Der Deutsche Bundestag trauert mit Israel um Shimon Peres, der als Mittler zwischen den Völkern unvergessen bleiben wird und dem wir Deutsche zu großem Dank verpflichtet sind.“